Reportage

Kampf um Schulplätze in Berlin: „Notfalls klebe ich mich vors Schulamt“

Kinder, die nicht mehr zur Schule gehen. Eine Mutter, die sich ankleben will. Anwälte, bei denen das Telefon nicht stillsteht. Ein Report aus dem Berliner Schulwahnsinn.

Würde sich aus Protest vor dem Schulamt festkleben: Jessica Küster und ihr Sohn Robin 
Würde sich aus Protest vor dem Schulamt festkleben: Jessica Küster und ihr Sohn Robin Emmanuele Contini

Sie habe gewusst, dass es eine Ablehnung war, als sie den Umschlag aus dem Briefkasten genommen habe, sagt Claudia Gröner. Er war zu dick für eine Zusage, und er kam vom Schulamt, nicht direkt vom Gymnasium, an dem ihre Söhne sich beworben hatten: Simon und Hans, zehn Jahre alt, Zwillinge, unter den Besten ihrer Klasse.

Abends, beim Essen, öffneten sie den Umschlag: Abgelehnt, alle beide. Die Jungs weinten. Ein paar Tage später stand Hans morgens nicht auf, erklärte: „Ich kann da nicht mehr hin.“ Die Mutter schrieb der Schule eine Mitteilung, Hans könne nicht zur Schule kommen. Als er es wieder versuchte, kehrte er auf halbem Weg um, legte sich zu Hause ins Bett.

Berliner Zeitung

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