Strompreise

Regierung will Strom günstiger machen: Regionen in Ostdeutschland profitieren

Der Bund will bei den Netzentgelten zuschießen. Doch nicht alle profitieren davon. Das sind die Gründe für die ungleiche Verteilung.

Von der Senkung der Netzentgelte profitieren besonders ostdeutsche Regionen.
Von der Senkung der Netzentgelte profitieren besonders ostdeutsche Regionen.Jens Büttner/dpa

Union und SPD haben im Koalitionsvertrag versprochen, die Verbraucher und Unternehmen beim Strompreis zu entlasten. Im Koalitionsausschuss konnte sich bisher jedoch nicht darauf geeinigt werden. Wie der Spiegel nun berichtete, will die Bundesregierung nun doch bei den Energiepreisen entlasten „und Netzentgelte reduzieren“.

Bei den Netzentgelten handelt es sich um Gebühren für die Nutzung des Strom- und Gasnetzes, die Verbraucher zahlen, um den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung der Netzinfrastruktur zu finanzieren. Diese sind in den letzten Jahren deutlich gewachsen.

Ostdeutsche Regionen profitieren

Im kommenden Jahr will der Bund laut Spiegel 6,5 Milliarden Euro zuschießen. Die 6,5 Milliarden Euro stammen aus dem staatlichen Klima- und Transformationsfonds. Doch diese Subvention wirkt sich offenbar unterschiedlich auf die Regionen aus. Weite Teile Ostdeutschlands sowie Bayern dürften davon profitieren. Auch Gewerbebetriebe werden von dem Zuschuss mehr profitieren als Privatleute.

Die Subvention würde die Netzentgelte zum Beispiel in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Mittel um 3,18 Cent je Kilowattstunde (kWh). Das entspricht rund acht Prozent des durchschnittlichen Strompreises für Privatleute. Ein Haushalt mit einem typischen Verbrauch von 3400 kWh pro Jahr würde in diesen Bundesländern rund 100 Euro pro Jahr sparen.

Der Grund hinter den Unterschieden bei den Regionen liegt daran, dass der Bund die 6,5 Milliarden Euro auf das Konto der Übertragungsnetzbetreiber überweisen will – also jener Firmen, die große, überregionale Höchstspannungsleitungen betreiben, die sogenannten Stromautobahnen. Besonders energieintensive Industriebetriebe profitieren so auch direkt von der Subvention. Erzeugt eine Region viel Strom selbst, beispielsweise mit Wind- oder Solarenergie oder Kraftwerken vor Ort, braucht sie weniger Strom aus dem überregionalen Netz. So profitieren diese Gegenden kaum vom Bundeszuschuss. „Von den Anpassungen profitieren 2026 vor allem Regionen, die bisher teuren Strom importieren mussten“, sagt Jan Rabe, Chef von Rabot Energy gegenüber dem Spiegel.