Die Berliner Polizei hat am Mittwochmorgen gemeinsam mit der Polizei Nordrhein-Westfalen Wohnungen in mehreren Bezirken durchsucht. Wie die Polizei mitteilte, ist der Hintergrund Ermittlungen wegen des Verdachts räuberischer Erpressung.
Seit dem frühen Morgen durchsuchten die Ermittler sieben Wohnanschriften in den Berliner Ortsteilen Lichterfelde, Zehlendorf, Tegel, Mariendorf und Lichtenrade, an zwei Geschäftsadressen in Wilmersdorf, zwei Hafträume in der Justizvollzugsanstalt des Offenen Vollzugs Berlin sowie an zwei Wohnanschriften in Essen und Herford.
Beschuldigte drohten Geschäftspartner und Familie
Während der Maßnahmen wurde in Berlin die Tür einer Wohnung in Lichtenrade aufgesprengt. Dabei wurden Türen von fünf weiteren Wohnungen, die sich auf der gleichen Etage und darüber befanden, beschädigt. Personen wurden nicht verletzt.
Sechs Beschuldigte im Alter zwischen 30 und 56 Jahren werden der schweren räuberischen Erpressung beziehungsweise der Beihilfe hierzu verdächtigt. Ein 36-jähriger Beschuldigter soll in den Jahren vor der Tat mit einem 61-Jährigen und einem 59-jährigen Geschädigten eine Geschäftsbeziehung im Bereich der Immobilienverwaltung und -veräußerung eingegangen sein.
Im Zuge dessen wurden mehrere Gesellschaften gegründet. Im Jahr 2019 soll der 36-Jährige sein älteres Opfer aufgefordert haben, ihm seine Beteiligungen an gegründeten Gesellschaften zu viel niedrigeren Preisen zu übertragen. Als die Geschädigten dies ablehnten, soll der 36-jährige Beschuldigte gemeinsam mit weiteren Beschuldigten den Geschädigten und deren Familien gedroht haben, den 61-Jährigen dazu zu bewegen, insbesondere die Gesellschaftsanteile zu übertragen.
61-Jähriger mit Schusswaffe bedroht
Im Jahr 2020 soll dem 61-jährigen Geschädigten unter Vorhalt einer Schusswaffe mit dem Tod gedroht worden sein. Zudem sollen die Beschuldigten mit dem Tod der Familienmitglieder der Geschädigten und der Zwangsprostituierung der Tochter eines Geschädigten gedroht haben. Letztlich soll der 61-jährige Geschädigte den Drohungen nachgegeben und insbesondere diverse Gesellschaftsanteile übertragen haben. Der wirtschaftliche Gesamtschaden soll dabei rund 3 Millionen Euro betragen.


