Nach den Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann haben seine Anwälte ein eigenes Gutachten zum Fall Shelby Lynn in Auftrag gegeben und jetzt veröffentlicht. Die irische Frau war die erste, die Ende Mai Missbrauchsvorwürfe gegen Lindemann vorbrachte.
Lynn sagte aus, auf dem Konzert am 22. Mai in Vilnius von Lindemann nach Sex gefragt worden zu sein. Sie glaubt, dass sie auf einer Backstage-Party betäubt worden ist. Die Bilder und Videos, die sie danach auf Twitter von ihren Verletzungen postete, gingen um die Welt. Anschließend meldeten sich weitere Frauen zu Wort, die ähnliche Erfahrungen mit Till Lindemann schilderten. Medien recherchierten und berichteten international.
Gutachten zu Shelby Lynn: Wohl keine Fremdeinwirkung
Die Anwälte des Rammstein Sängers haben das Institut für Rechtsmedizin der Uniklinik Köln beauftragt, ein Gutachten zu den Verletzungen zu erstellen. Die Videoclips und Bilder, die Shelby Lynn auf Twitter postete, wurden ausgewertet. „Insbesondere sollte beurteilt werden, ob die Verletzungen auf eine körperliche Misshandlung zurückgeführt werden könnten“, heißt es in einer Pressemitteilung der Anwälte.
Der Direktor des Instituts Prof. Dr. Markus Rothschild kommt laut dieser Mitteilung zu dem Schluss, dass Lynns Verletzungen wohl von einem Unfall kommen. In dem Gutachten heißt es wörtlich, dass eine Fremdeinwirkung nicht völlig aus geschlossen werden kann. „Typisch für eine Fremdeinwirkung sind die Befunde aus rechtsmedizinischer Sicht indes nicht“, so wörtlich.
Bruising including what seems to be finger marks from being grabbed maybe. I don’t know when these bruises happened because I was so off my head under the influence of something. This is from the night of and morning after #shelbys69666 #rammstein pic.twitter.com/wvv4fwDB16
— Shelby Lynn (@Shelbys69666) May 25, 2023
Gutachten: Ausgeschlossen werden kann nichts
In dem Gutachten steht weiter wörtlich: „In Ergänzung zu dem unter 4.1. vorgetragenen ergeben sich insbesondere keine Hinweise auf sexualisierte Gewalt als Ursache für die bei der Zeugin dokumentierten Verletzungen. Zwar kann auch hier allein anhand der Verletzungsbefunde eine sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung nicht ausgeschlossen werden. Umgekehrt fanden sich aber auch keine Hinweise auf eine sexualisierte Gewalt.“
In der Pressemitteilung zum Gutachten heißt es außerdem: „Ausweislich des vom Direktor des Instituts, Herrn Prof. Dr. Markus Rothschild, erstellten Gutachtens legen die Aufnahmen ein Unfallgeschehen ohne Fremdeinwirkung als wahrscheinlichste Ursache nahe.“



