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Rammstein: Nora Tschirner geht mit Spendenaktion gegen Till Lindemanns Anwälte vor

Frauen, die den Rammstein-Sänger beschuldigen, bekommen Post von seinen Anwälten. Nora Tschirner ruft auf Instagram zu Spenden auf. Ihr Ziel: „Chancengleichheit“.

Nora Tschirner  
Nora Tschirner Paulus Ponizak/Berliner Zeitung

Schauspieler Nora Tschirner schaltet sich in den Sexismusskandal um Rammstein-Sänger Till Lindemann ein und ruft zu Spenden für betroffene Frauen auf. Seit Wochen äußern Frauen Vorwürfe gegen Lindemann, schildern aus ihrer Sicht unangemessenes Verhalten. Lindemann wehrt sich mit Anwälten gegen die betroffenen Frauen, die sich laut Tschirner dadurch eingeschüchtert fühlen.  

Die Schauspielerin will ihnen helfen und startet auf Instagram eine Spendenaktion, um gegen die „Staranwälte“ von Rammstein und Lindemann eine Chance zu haben. Etliche Betroffene hätten sich bei ihr gemeldet, so die Berlinerin. Auf Instagram sagt sie: „Eine Person kann sehr viele Euro haben und viele Personen können einen Euro haben. Wenn man das zusammenlegt, kann das niedrigschwellig auch sehr viel ergeben, deswegen haben wir einen Unterstützertopf, einen Solitopf gebaut, so eine Klassenkasse“.

Frauen schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollten. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Rammstein: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lindemann und Makeeva

Till Lindemann hatte Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. Seine Interessen lässt er anwaltlich vertreten. „In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben“, hatte es in einer Mitteilung geheißen. „So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“

Nach den Berichten hat die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann und seine Assistentin Alena Makeeva eingeleitet. Erhält die Staatsanwaltschaft Kenntnis vom Verdacht einer Straftat, muss sie ermitteln. Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung. Das Plattenlabel Universal Music Entertainment hat seine Marketing- und Promotion-Aktivitäten für Rammstein vorläufig ausgesetzt.