Protest

Querdenken-Gründer Ballweg will mit Letzter Generation zusammenarbeiten

Neun Monate saß Querdenken-Gründer Michael Ballweg in Untersuchungshaft. Jetzt spricht er erstmals über seine neuen Ziele.   

Querdenken-Gründer Michael Ballweg.  
Querdenken-Gründer Michael Ballweg. Marijan Murat/dpa

Der Gründer der Querdenken-Bewegung Michael Ballweg kann sich vorstellen, mit den Klimaaktivisten der Letzten Generation zusammenzuarbeiten. Am Dienstag wurde er aus der neunmonatigen Untersuchungshaft entlassen. Kurz darauf gab er dem SWR das erste Interview. Er habe kurz vor seiner Freilassung noch einen Brief an die Klimaaktivisten verschickt. Einige Standpunkte von Querdenken und der Letzten Generation würden sich überschneiden.

Das Ziel von Querdenken sei in erster Linie Friede und ein selbstbestimmtes Leben, erklärte Ballweg im Interview. Aus seiner Sicht ähneln seine Ziele denen der Letzten Generation. Deshalb stünde einer Kooperation nichts im Weg. Auch den Aktivisten von Fridays for Future wolle er einen Brief schicken. Die Strafen, die gegen Mitglieder der Letzten Generation, beispielsweise für Straßenblockaden verhängt wurden, hält er für unverhältnismäßig hoch. Eine Reaktion auf seinen Brief an die Letzte Generation habe er noch nicht erhalten.

Ballweg will auch nach Ende der Corona-Pandemie politisch weiterhin aktiv sein. Er kündigte davor an, seinen Lebensmittelpunkt von Baden-Württemberg in die Mitte von Deutschland zu verlagern. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen versuchten Betrugs, Geldwäsche und Steuerhinterziehung angeklagt. Noch ist nicht klar, wann der Prozess beginnen wird.