CSD

Berlin: Ukrainischer Truck fährt beim Christopher Street Day mit

Eine ukrainische Kolonne will bei der CSD-Parade ein „Zeichen der Einheit und Stärke“ aussenden. Rund eine halbe Million Menschen werden am Samstag in Berlin erwartet.

Eine Teilnehmerin beim Christopher Street Day .
Eine Teilnehmerin beim Christopher Street Day .Frank Hormann/dpa

Die CSD-Parade in Berlin bekommt Unterstützung aus einem kriegsgeplagten Land: In diesem Jahr wird die Veranstaltung mit einem ukrainischen Truck verstärkt. Unter dem Motto „Be Pride Like Ukraine“ will nach Angaben vom Dienstag eine ukrainische Kolonne ein „Zeichen der Einheit und Stärke“ aussenden. Rund 500.000 Menschen sollen Schätzungen zufolge der Pride-Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) an diesem Samstag beiwohnen.

„Inmitten des andauernden Krieges, in dem Menschen täglich auf tragische Weise sterben, laden wir unsere europäischen Partner und alle Verbündeten, die in Solidarität mit dem Freiheitskampf der Ukraine stehen, ein, sich mit dem tiefen Gefühl des Überlebens, der Freiheit und der Gleichheit, die wir in Echtzeit erleben, zu verbinden“, hieß es.

Zum ersten Mal werde der ukrainische Truck auch von der Botschaft der Ukraine offiziell unterstützt. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev werde zu Beginn des Umzugs eine kurze Rede am Truck halten als Zeichen der Unterstützung für die ukrainische LGBTQ+-Community.

Christopher Street Day in Berlin: Demo-Zug marschiert durch Innenstadt

Die Abkürzung LGBTIQ+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Intersexuelle, Queere und andere. Sie soll die Gemeinschaft zwischen all den Menschen ausdrücken, die die Erfahrung einer oft als andersartig markierten Identität machen.

Der an vielen Orten gefeierte CSD geht zurück auf Ereignisse im Jahr 1969 in New York: Polizisten stürmten damals die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und lösten damit einen mehrtägigen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen aus.

Die Route des Berliner CSD dürfte vielen Teilnehmern bereits bekannt sein: Die Demonstration startet am Samstag etwa um 12 Uhr Mittag in Mitte auf der Leipziger Straße unweit des U-Bahnhofs Spittelmarkt. Entlang der Ost-West-Achse passiert sie wenig später den Bundesrat sowie den Potsdamer Platz, um daraufhin in die gleichnamige Straße einzumünden. Nachdem die Parade den Landwehrkanal überquert hat, biegt sie in die Bülowstraße ab. Später erreicht sie den Nollendorfplatz in Schöneberg, der ebenfalls hohe Bekanntheit als Treffpunkt der queeren Community genießt.

Abgebogen in die Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße passiert der Demo-Zug den Lützowplatz, um weiter in Richtung Siegessäule zu laufen. Um 16.30 Uhr soll dann die Parade vor dem Brandenburger Tor enden. Dort wird eine Abschlusskundgebung mit verschiedenen Redebeiträgen und musikalischen Einlagen abgehalten. In diesem Jahr fordert der Christopher Street Day unter dem Motto „Be their voice – and ours!“ mehr Empathie und Solidarität für die queere Community ein.