Wladimir Putins Chefunterhändler Kirill Dmitrijew hat auf Medienberichte über eine geheime Krisenschalte zwischen europäischen Regierungschefs und dem ukrainischen Präsidenten scharf reagiert - und gezielt Bundeskanzler Friedrich Merz attackiert. Wie Dmitrijew auf der Plattform X schrieb, sei Merz „nicht einmal im Spiel“. Der Kanzler habe sich durch „Kriegstreiberei, die Torpedierung des Friedens, unrealistische Vorschläge, Selbstmord der westlichen Zivilisation, Migration und dickköpfige Dummheit“ selbst disqualifiziert.
Auslöser der Schimpftirade ist laut Medienberichten ein vertrauliches Gespräch, in dem Merz gegenüber Wolodymyr Selenskyj Zweifel an den US-Unterhändlern im Ukrainekrieg geäußert haben soll. Dem Spiegel zufolge sagte Merz: „Sie spielen Spielchen, sowohl mit euch als auch mit uns.“
Sorge vor Verhandlungen über die Köpfe Europas hinweg
Die Berichte über das Gespräch hatten europaweit Besorgnis ausgelöst: Während Washington und Moskau über mögliche Wege zur Beendigung des Krieges sprechen, wächst in der EU die Angst vor Absprachen zulasten der Ukraine und ohne Einfluss der europäischen Verbündeten.
Dmitrijew, der in den USA studiert hat und als enger Vertrauter Putins gilt, führt im Auftrag des Kreml die Kontakte zu den US-Unterhändlern. Er setzt dabei stark auf wirtschaftliche Anreize und gilt als zentrale Figur in den laufenden Gesprächen.
Chancellor Merz accuses the Americans of “playing games, both with you [Zelensky] and with us.”
— Kirill Dmitriev (@kadmitriev) December 4, 2025
Dear Merz, you are not even in the game. You disqualified yourself by warmongering, peace sabotage, unrealistic proposals, Western Civilisation suicide, migration, stubborn stupidity https://t.co/bOuSHjr990
Die russische Führung macht weiterhin den Westen für den Krieg verantwortlich und behauptet, die Ukraine werde als Instrument gegen Russland missbraucht. Putins Unterhändler versucht nun, Europas Einfluss weiter kleinzureden - und mögliche Spannungen innerhalb des westlichen Lagers öffentlich auszunutzen.


