Offener Brief

Krömer, Neubauer, Hasanovic: Prominente kritisieren Merz-Regierung für Umgang mit Gaza

Etwa 50 Prominente haben einen offenen Brief an Friedrich Merz unterzeichnet. Darin fordern sie mehr humanitäre Hilfe für Gaza und eine Überprüfung von Waffenexporten.

Die Unterzeichner des offenen Briefs fordern unter anderem mehr Unterstützung für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
Die Unterzeichner des offenen Briefs fordern unter anderem mehr Unterstützung für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.Xinhua/imago

In einem offenen Brief haben etwa 50 Prominente aus Kultur, Wissenschaft und Politik die Positionierung Deutschlands zum Konflikt im Gazastreifen kritisiert. Zu den Unterzeichnern gehören der Comedian Kurt Krömer, der Tatort-Schauspieler Edin Hasanovic und die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer, wie der WDR berichtet.

„Wir schreiben Ihnen daher mit großer Bestürzung, angesichts der anhaltenden humanitären Katastrophe im Gazastreifen und der Rolle Deutschlands in diesem bewaffneten Konflikt“, heißt es dem Spiegel zufolge in dem Schreiben an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) und Außenminister Johann Wadephul (CDU). Der Brief wurde demnach von einem Überlebenden des rassistischen und muslimfeindlichen Terroranschlags von Hanau initiiert.

Unterzeichner fordern mehr Engagement für Waffenstillstand

Deutschland wird in dem Schreiben vorgeworfen, seiner Verpflichtung zur Verhinderung von Kriegsverbrechen nicht nachgekommen zu sein. „Die Verantwortung, trotz eindringlicher Warnungen nicht gehandelt zu haben, wiegt schwer“, heißt es. Die Unterzeichner fordern unter anderem ein stärkeres Engagement Deutschlands für einen Waffenstillstand und eine umfassende Unterstützung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Zudem sollen Waffenlieferungen an Israel geprüft und ausgesetzt werden.

Von der Bundesregierung wird gefordert, sich klar gegen die aus Sicht der Unterzeichner unverhältnismäßige Kriegsführung Israels zu positionieren. Gegenüber Juden und Jüdinnen, die durch den Angriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 traumatisiert wurden, drücken die Unterzeichner „tiefes Mitgefühl und Beileid“ aus. „Allen Betroffenen, insbesondere den Geiseln und ihren Angehörigen, gilt unsere Solidarität“, heißt es in dem Schreiben.