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Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber äußert sich über Kritik an seinem Wechsel zu Springer

Der frühere Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber geht zu Springer. Zu seinem Wechsel gibt es Kritik. Nun äußert sich der Journalist dazu.

Constantin Schreiber: vom ÖRR zu Springer
Constantin Schreiber: vom ÖRR zu SpringerThomas Schulze/dpa

Der Journalist und ehemalige „Tagesschau“-Sprecher Constantin Schreiber war nach seinem Wechsel zum Axel-Springer-Konzern für eine Woche abgetaucht und reagierte nun auf seinem Facebook-Account auf die Kommentare zu seinem Wechsel. Ihn hätten viele Glückwünsche erreicht, die sich auf seine Tätigkeit als Journalist bezogen, „darauf, dass ich künftig wieder selbst berichten und analysieren werde. Dass ich – nachdem ich mich in den vergangenen Jahren damit zurückgehalten habe – wieder zu meinen Stammthemen zurückkehre.“

Ausführlicher geht er auf die Kritik ein, die ihn nicht überrascht habe und die mit dem Image des Axel-Springer-Konzerns zusammenhängt. Ebenso wenig überrascht, dass Schreiber seinen neuen Arbeitgeber dagegen verteidigt. Ihm sei von Anfang an klar gewesen, dass dieser Wechsel polarisieren würde, aber ein pauschales Springer-Bashing sei in seinen Augen unterkomplex. So hebt er das breite journalistische Portfolio neben der Bild-Zeitung hervor und nennt zwei prominente Springer-Journalisten, die „jenseits aller Marken- und Mediengrenzen einen hervorragenden Ruf“ genössen: Paul Ronzheimer und Robin Alexander. Die einzelnen Skandale, in die Springer verwickelt ist, wolle er nicht aufrechnen gegen die der anderen Medien und auch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Konkret kommentiert Schreiber die Kritik an Springers für manche besonders polarisierendem Bekenntnis zu Israel. Aber: „Das Existenzrecht Israels anzuerkennen, sollte für einen deutschen Journalisten doch eigentlich kein Problem sein, oder?“

Der digitale Wandel der Medienwelt

Die historische Neuordnung der Welt um uns herum und die Neuverteilung der globalen Machtverhältnisse haben ihn auch zu seiner Entscheidung bewegt. „Die Ära des Westens, wenn man sie so nennen will, scheint zu enden. Das künftig als Journalist zu analysieren und einzuordnen, finde ich wahnsinnig spannend. Und das bietet mir Axel Springer mit meinem neuen Job. Ein anderer Wandel kommt hinzu: der unserer Medienwelt. Die Digitalisierung, die sich lange neben TV, Radio, Print vollzog, übernimmt unser aller Medienkonsum. Dass Axel Springer diesen Wandel offensiv angeht, finde ich richtig. Mitgestalten, die Welt erklären, mit einem internationalen Fokus – das waren für mich die Beweggründe, und das sehe ich als große Chance. Darauf freue ich mich.“