Energie

Preise für Berlin erhöht: Verstößt Vattenfall gegen die Strompreisbremse?

Die Bundesregierung drosselt die Strompreise ab dem 1. Januar auf 40 Cent pro Kilowattstunde. Vattenfall kündigt eine Erhöhung an, die diesen Wert übersteigt.

Das Vattenfall-Heizkraftwerk in Berlin-Lichterfelde
Das Vattenfall-Heizkraftwerk in Berlin-Lichterfeldedpa/Kay Nietfeld

Die Bundesregierung hat die Strompreisbremse zum 1. Januar 2023 beschlossen. Doch der Versorger Vattenfall erhöht in Berlin zum neuen Jahr trotzdem die Strompreise. Kunden in der Hauptstadt wurden per Post über die Erhöhung informiert. Begründet wird der Schritt mit den gestiegenen Energiepreisen im Zuge des Ukraine-Krieges. 

Bis zum 31. Januar 2023 müssen Haushalte in Berlin 33,12 Cent pro Kilowattstunde zahlen, heißt es in dem Brief. Ab dem Februar steigt dann der Verbraucherpreis auf 41,41 Cent pro Kilowattstunde.  Die von der Bundesregierung beschlossene Strompreisbremse sieht aber eine Grenze von 40 Cent pro Kilowattstunde vor. Verstößt Vattenfall hier gegen die gesetzlich beschlossene Strompreisbremse? 

Strompreisbremse: So erklären Verbraucherzentrale und Vattenfall die Erhöhung

Auch wenn der hohe Preis auffällt, ist hier laut der Verbraucherzentrale Brandenburg noch alles rechtens. Die Bremse von 40 Cent pro Kilowattstunde gilt nur für 80 Prozent des Verbrauchs. Für diesen Teil werden die Versorger vom Staat unterstützt. Die übrigen 20 Prozent müssen die Kunden laut Verbraucherzentrale voll zahlen. Deshalb sollten sie auch diesen vollen Preis kennen. Das Gesetz zur Strompreisbremse sei außerdem noch nicht in Kraft.

Ganz ähnlich argumentiert Vattenfall auf Anfrage der Berliner Zeitung. Eine Erhöhung auf über 40 Cent ist trotz Strompreisbremse für das Unternehmen offenbar kein Problem. Eine Sprecherin teilt mit: „Energieversorger konnten und können ihre Preise anpassen, wenn sich nachweisbar Kostenpositionen wie Steuern, Abgaben oder die Beschaffung verändern. Und das ist bei der Preisanpassung von Vattenfall in der Grundversorgung zum 1. Februar 2023 der Fall.  “

Preise für Berlin im Sommer: 28,82 Cent pro Kilowattstunde

Der monatliche Grundpreis wird laut Vattenfall ab Februar um 2,01 Euro erhöht. Wird er für Januar noch mit 7,49 Euro angekündigt, steigt er ab 1. Februar auf 9,50 Euro. 

Ein Vergleich, der die Erhöhung veranschaulicht: Im Sommer 2022 lag der Verbraucherpreis bei Vattenfall für Berliner Kunden noch bei 28,82 Cent pro Kilowattstunde, der monatliche Grundpreis betrug  8,20 Euro.