In einem von Bildern und Videos begleiteten Beitrag auf Telegram hat das polnische Freiwilligenkorps (Polski Korpus Ochotniczy) seine Teilnahme an den Kämpfen der vergangenen Wochen in der russischen Grenzregion Belgorod bestätigt. Offizielle Stellen in Polen haben die Beteiligung aber nicht bestätigt. Zu den Angriffen bekannten sich auch zwei paramilitärische russische Freiwilligenbataillone. Die Gruppierungen „Russischer Freiwilligenkorps“ und „Legion Freiheit Russlands“ kämpfen zwar aktuell aufseiten der Ukraine, bestehen aber aus zum Teil rechtsextremen Russen.
Russische Soldaten behaupteten zuvor, sie hätten einige der Kämpfer auf Polnisch kommunizieren hören.
„Jeder stellt uns dieselbe Frage: Haben wir an der Operation auf dem Territorium der Region Belgorod teilgenommen? Die Antwort ist eindeutig: Natürlich!“, heißt es in dem Beitrag, der am Sonntagmorgen veröffentlicht und später wieder gelöscht wurde. „Das polnische Freiwilligenkorps beteiligte sich gemeinsam mit dem russischen Freiwilligenkorps an der Kampfaufgabe. Uns verbindet nicht nur die Bande der Waffenbrüderschaft, sondern auch persönliche Freundschaften und Kameradschaft.“
Das Russische Freiwilligenkorps (RDK) widersprach indes den Aussagen des polnischen Freiwilligenkorps. „Das Polnische Freiwilligenkorps (PDK) beteiligte sich nicht an den Operationen russischer Einheiten, die auf der Seite der Ukraine kämpften und Operationen auf russischem Territorium durchführten“, hieß es in einem Post des RDK von Sonntagmittag.
Das PDK sorge für die Begleitung von Gefangenen, militärischen und medizinischen Transport, allerdings „nur innerhalb der Staatsgrenze Ukraine“, so das RDK auf Telegram.
Männer in Militäruniform in Video: „Schau mal, ob es Waffen gibt“
Bei welchen Einsätzen die Gruppe bisher gekämpft haben will, wurde nicht bekannt. „Informationen über unsere Beteiligung an der Operation wurden aus Sicherheitsgründen absichtlich mit großer Verzögerung veröffentlicht“, heißt es weiter in dem Telegram-Post des polnischen Freiwilligenkorps.
In einem Video, in dem Männer in Militäruniform in einer Halle einen gepanzerten Mannschaftstransportwagen überprüfen, ist auf Polnisch die Frage zu hören, „Hast du etwas Interessantes drinnen gefunden? Schau mal, ob es Waffen gibt.“ In einem zweiten in der gleichen Halle aufgenommenen Video sprechen die Kämpfer auf Polnisch und auf Russisch, bevor sie, Sekunden später, offenbar unter Beschuss kommen.



