Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel hat, nachdem drei Berliner Polizisten innerhalb weniger Tage schwer verletzt wurden und diversen weiteren Angriffen und Tumulten von einem „wirklich schwarzen Wochenende“ gesprochen. Es sei „unerträglich“, wenn so viele Kollegen verletzt würden, das habe sich von Donnerstag bis Sonntagabend hingezogen.
Dass der „Respekt und der Blick auf den Menschen, der als Polizist oder Polizistin handelt, mir immer mehr verloren zu gehen scheint, das besorgt mich und bestürzt mich“, sagte Slowik Meisel im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses weiter. Auch Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte: „Die vergangene Woche macht mich in einem besonderen Maße betroffen.“ Das Geschehen sei ihr unbegreiflich. Harte Konsequenzen seien nötig, alle juristischen Möglichkeiten müssten ausgeschöpft werden.
Ausschreitungen wegen türkischen Fußballfans
Am Donnerstag war ein Polizist bei einer propalästinensischen Demonstration niedergerissen, getreten und schwer verletzt worden, weitere wurden leicht verletzt. Am Freitagabend erlitt ein Polizist bei der Kontrolle eines 28-jährigen Mannes in Neukölln lebensgefährliche Verletzungen bei einem Messerangriff. Am Sonntag wurde ein Polizist bei Tumulten mit Fußballfans beim Spiel BFC Dynamo gegen Zwickau schwer verletzt. Er wurde zu Boden gestoßen oder gerissen und laut Polizei gegen den Kopf geschlagen und getreten, sodass er ohnmächtig wurde.
Am Sonntagabend wurden dann mehr als 30 Polizisten bei Ausschreitungen türkischer und türkischstämmiger Fußballfans am Ku'damm verletzt. Gewaltbereite Fans unter den insgesamt mehr als 2500 versammelten Menschen warfen Böller und Flaschen und stürmten Absperrungen. Insgesamt wurden nach Polizeiangaben mehr als 50 Polizistinnen und Polizisten bei Einsätzen, darunter auch Demonstrationen, am vergangenen Wochenende verletzt. Die Polizei sprach bei X von „enthemmter Gewalt“.
Spranger ging besonders auf die lebensgefährliche Verletzung des Polizisten in Neukölln ein. Der 31-Jährige sei nach der Tat operiert worden, befinde sich inzwischen außer Lebensgefahr und sei wieder zu Hause. Der 28-jährige mutmaßliche Täter war rund vier Stunden nach der Tat in der Nacht zu Samstag freigelassen worden. Die Staatsanwaltschaft erklärte, es gebe keinen dringenden Tatverdacht für „für einen gezielten Messereinsatz“. Ermittelt werde wegen schwerer Körperverletzung.
„Erwarten, dass CDU und SPD nicht nur reden, sondern beim VersFG sowie dem Veranstaltungssicherheitsgesetz noch vor der Sommerpause ins Arbeiten kommen, damit dieser Wahnsinn auf unseren Straßen ein Ende hat“ GdP-Landeschef Weh zu 33 verletzten Kollegen bei Galatasaray-Jubelfeier pic.twitter.com/72S34aJ5kL
— GdP Berlin (@GdPHauptstadt) May 19, 2025


