Gewalt

Spranger zu Messerattacke auf Polizisten in Neukölln: „Ich habe die Freilassung des Verdächtigen hinterfragt“

Wieder wurden Polizisten angegriffen und schwer verletzt. Und wieder wurde ein Beamter bewusstlos geschlagen. Die Polizei spricht von einem „schwarzen Wochenende“.

Polizisten stehen an einer Absperrung im Berliner Bezirk Neukölln. Ein 28-Jähriger hat dort einem Polizisten in den Hals gestochen und ihn dabei lebensgefährlich verletzt.
Polizisten stehen an einer Absperrung im Berliner Bezirk Neukölln. Ein 28-Jähriger hat dort einem Polizisten in den Hals gestochen und ihn dabei lebensgefährlich verletzt.Julius-Christian Schreiner/dpa

„Das vergangene Wochenende war ein wirklich schwarzes Wochenende.“ Zu diesem Schluss kommt die Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Zahlreiche Polizisten wurden am Wochenende zum Teil schwer verletzt.

Am Sonntagabend zum Beispiel: Weil ihr Fußballverein Galatasaray Istanbul die türkische Fußballmeisterschaft gewonnen hatte, feierten etwa 2500 Anhänger auf dem Kudamm, der Tauentzienstraße und dem Breitscheidplatz, unter anderem mit einem Autokorso. Dabei brannten sie immer wieder Pyrotechnik ab. Nach Angaben der Polizei wurden Polizeikräfte bedrängt und angegriffen, sodass die Beamten Reizgas einsetzten. In der Folge entschied der Polizeiführer, die Jubelfeier zu beenden. Polizisten wurden mit Steinen und Flaschen beworfen, es kam laut Polizei zu propalästinensischen Ausrufen.

Die Polizei nahm 34 Personen fest. 33 Polizisten wurden durch Angriffe verletzt. Die Schutzausstattung habe den einen oder anderen sicherlich vor Schlimmerem bewahrt, sagte Barbara Slowik am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. „Dennoch besorgen einen die Vorfälle vom Wochenende schon sehr. Der Respekt und der Blick auf den Menschen, der als Polizistin oder Polizist handelt, scheint immer mehr verloren zu gehen.“

Berliner Zeitung

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