In der Villa des Signa-Gründers René Benko in Innsbruck hat am Dienstagmorgen eine Durchsuchung begonnen. Die Polizei ist seit 8 Uhr mit einem Großaufgebot vor Ort. Der Anwalt Benkos bestätigte dem Sender Tirol ORF.at eine Hausdurchsuchung.
Auch ein Sondereinsatzkommando und eine Drohne sollen vor der Villa gesehen worden sein, heißt es. Laut einem Bericht der Kronen-Zeitung wird auch die Signa-Zentrale in Wien durchsucht. Die Polizei hielt sich mit Informationen gegenüber österreichischen Medien zurück.
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Von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) liegt noch kein Statement vor. Allerdings sagte der Anwalt von René Benko, Norbert Wess, dem Radiosender, dass es sich um eine „Durchsuchung zwecks Sicherstellung von allfälligen Unterlagen zu den medial ohnehin bereits transportierten Vorwürfen“ handelt. Benko verhalte sich wiederum „kooperativ und konstruktiv.“
Ermittlungen: Was wird René Benko vorgeworfen?
Im Zusammenhang mit der Insolvenz des Berliner Luxuskaufhauses KaDeWe, das zur Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers Benko gehörte, ermittelt unter anderem die Berliner Staatsanwaltschaft. Außerdem gebe es Vorprüfungen zu möglichen strafrechtlichen Ermittlungen zu der Insolvenz der Signa-Gruppe mit 169 einzelnen Unternehmen. Bei den Ermittlungen geht es um den Vorwurf des Bankrotts, der Untreue und des Subventionsbetrugs.
Die Staatsanwaltschaft werde die jeweiligen Verantwortlichkeiten prüfen, um zu klären, welche Personen Beschuldigte seien. Bei Benko müsse man aufklären, „ob er als faktischer Geschäftsführer der Signa-Gruppe anzusehen ist“, so Staatsanwaltschafts-Sprecher Sebastian Büchner. „Die strafrechtliche Prüfung befindet sich also gerade in der Anfangsphase, es wird erstmal gesichtet und sortiert.“
René Benko: Auch die Staatsanwaltschaft München ermittelt
Die vom österreichischen Unternehmer René Benko aufgebaute und zuletzt zusammengebrochene Signa-Gruppe mit zahlreichen bekannten Kaufhäusern befindet sich im Insolvenzverfahren. Viele Häuser wurden oder werden verkauft, um Schulden in Milliardenhöhe zu begleichen.
Im Zusammenhang mit der Signa-Pleite ermittelt auch bereits die Staatsanwaltschaft München. Die Münchner Strafverfolger stünden im Kontakt mit anderen deutschen Staatsanwaltschaften, hieß es in der Vergangenheit. Auch in Österreich laufen Ermittlungen, was zu dem jetzigen Polizeieinsatz führte.


