Wirtschaft

KaDeWe-Insolvenz: So hoch sind die Kosten für den Steuerzahler

Für die Rettung der KaDeWe-Group übernahm das Land Berlin einst eine Bürgschaft auf Steuerkosten. Das sind die aktuellen Zahlen dazu.  

Das KaDeWe am Wittenbergplatz in Berlin-Schöneberg.
Das KaDeWe am Wittenbergplatz in Berlin-Schöneberg.Tobias Schwarz/AFP

Die Insolvenz des Kaufhauses KaDeWe in Berlin kostet den Steuerzahler eine einstellige Millionensumme im mittleren bis oberen Bereich. Das Land Berlin muss von diesem Beitrag ein Drittel übernehmen, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) unter Berufung auf ein vertrauliches Dokument aus der Senatsverwaltung für Finanzen berichtet. Bisher wurden die Kosten für die Steuerkasse höher geschätzt – auf 18 Millionen Euro. Nach der aktuellen Mitteilung der Finanzverwaltung dürfte die Summe etwa 3,3 Millionen Euro betragen.  

Für die KaDeWe-Group hatten der Bund und die Bundesländer Berlin, Hamburg und München 2020 die Bürgschaft für einen Kredit über 90 Millionen Euro übernommen. Die Gruppe soll im Zusammenhang mit der Kreditvergabe nun Sicherheiten gestellt haben, sodass der Kredit offenbar geschrumpft ist und die Kosten für den Steuerzahler geringer ausfallen. Welche Sicherheiten das sind, ist unklar.

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Zur schon verkauften KaDeWe-Group gehören neben dem Kaufhaus KaDeWe in Berlin auch das Alsterhaus in Hamburg und das Oberpollinger in München. Am Freitag wurde die insolvente Gruppe vollständig von der thailändischen Central Group übernommen. 

Wie hoch war der Kaufpreis für das KaDeWe in Berlin?

Der thailändische Konzern hatte im April bereits das KaDeWe-Gebäude in der Nähe des Berliner Kurfürstendamms gekauft. Für die Immobilien Alsterhaus und Oberpollinger laufen aktuell die Verhandlungen mit den Vermietern, wie die KaDeWe-Gruppe weiter mitteilte. Ziel seien „Mietverträge zu wirtschaftlich angemessenen Konditionen“.

Die Central Group gehört seit vier Generationen der Familie Chirathivat. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben eine der führenden globalen Einzelhandelsgruppen mit Einkaufszentren, Restaurants und Immobilien in Südostasien und Europa.

Die Signa Holding des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko hatte Ende November Insolvenz angemeldet. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme hatten den Handels- und Immobilienkonzern in Schieflage gebracht. Das KaDeWe-Gebäude in Berlin hatte auch zu Signa gehört. Der Kaufpreis für die Immobilie betrug nach Medienberichten eine Milliarde Euro.


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