Diplomatie

Peskow: Russland will Gespräche über nukleare Abrüstung mit den USA

Russland und die USA traten aus dem INF-Vertrag zur Begrenzung des Einsatzes von Nuklearraketen aus. In Davos kündigte Trump an, er wolle das Thema mit Moskau besprechen. Nun reagiert der Kreml.

US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin
US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putinlijah Nouvelage and Alexander Nemenov/AFP

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat die Bereitschaft Moskaus erklärt, mit den Vereinigten Staaten über nukleare Abrüstung zu sprechen. Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete, reagierte Peskow damit auf eine Aussage des US-Präsidenten Donald Trump beim Weltwirtschaftsforum in Davos am Vortag. Per Videoschalte hatte Trump dabei angekündigt, er wolle mit Russland und China Gespräche über die Reduzierung der Atomwaffenbestände führen.

„Wir sind sicherlich daran interessiert, den Verhandlungsprozess im Interesse der Menschen in unseren Ländern und der ganzen Welt so schnell wie möglich zu beginnen“, sagte Peskow dazu am Freitag laut Tass in einem Pressebriefing. Dabei nannte er jedoch eine Bedingung. „In der gegenwärtigen Situation müssen alle nuklearen Kapazitäten berücksichtigt werden. Insbesondere ist es unmöglich, ein Gespräch zu führen, ohne die Nuklearkapazitäten Frankreichs und des Vereinigten Königreichs zu berücksichtigen“, sagte er und fügte hinzu: „Die gegenwärtigen Realitäten machen dies notwendig.“

Russland verließ im Jahr 2023 letztes Abkommen über nukleare Abrüstung

Russland hatte im Februar 2023 seine Teilnahme am sogenannten New-Start-Vertrag ausgesetzt, dem letzten noch gültigen nuklearen Abrüstungsabkommen zwischen Moskau und Washington. Der Vertrag beschränkt die Staaten auf jeweils maximal 1550 einsatzbereite Sprengköpfe. Beide Seiten haben erklärt, dass sie die im Vertrag festgelegten Grenzen bis 2026 einhalten werden. Gespräche über einen Nachfolgevertrag sind allerdings seit Monaten auf Eis gelegt. Im Jahr 2019 hatten Russland und die USA sich bereits aus dem 1987 geschlossenen INF-Vertrag zurückgezogen, der den Einsatz von atomaren und nicht-atomaren Mittelstreckenraketen begrenzte.

US-Präsident Trump hatte am Tag nach seiner Amtsübernahme erklärt, er wolle sich mit dem russischen Präsidenten Putin treffen. Peskow sagte dazu in dem Briefing am Freitag, Putin sei bereit, mit seinem US-Kollegen zu sprechen. Man warte jedoch noch auf „entsprechende Signale“ aus Washington. (mit AFP)