Berlin

Palästinenser-Demos in Berlin: Das sagen Imame zu den Gewaltverherrlichungen

Mehrere Berliner Imame haben den Jubel auf Berliner Straßen über den Angriff der Hamas auf Israel kritisiert – und fordern stattdessen Frieden.

Nach dem Hamas-Angriff auf Israel kam es in Berlin zu Solidaritätsbekundungen. Berliner Imame verurteilen nun Terror und Jubel. 
Nach dem Hamas-Angriff auf Israel kam es in Berlin zu Solidaritätsbekundungen. Berliner Imame verurteilen nun Terror und Jubel. Future Image/imago

Nach dem Angriff der palästinensischen Organisation Hamas auf Israel haben sich nun auch Berliner Imame zu Wort gemeldet. In einem Statement verurteilten sie demnach die gewaltverherrlichende Reaktionen in Berlin. „Mord, Hass und Gewalt dürfen niemals geduldet oder gar bejubelt werden“, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung. „Unsere religiösen Überlieferungen und unser Islamverständnis verbieten ein solches Verhalten und rufen zu Frieden, Barmherzigkeit und Mitgefühl auf“, betonte der Rat. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und Angehörigen der Terrorakte und der Vergeltungsschläge.“

Der Zusammenschluss von Imamen zeigte sich „zutiefst besorgt um den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ in Berlin. „Es ist unser aller Pflicht als Zivilgesellschaft, die Austragung schrecklicher internationaler Konflikte und Gewaltspiralen in Berlin zu verhindern“, hieß es.

Berlin: Palästinenser-Demos feierten Hamas-Angriff

Nach dem Angriff auf Israel am vergangenen Samstag gab es in Berlin schnell erste Aktionen und Demonstrationen. Das pro-palästinensische Netzwerk Samidoun feierte den Hamas-Angriff auf Israel, indem es Süßigkeiten auf der Sonnenallee im Stadtteil Neukölln verteilt hatte. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte am Donnerstag ein Verbot des palästinensischen Netzwerks an.

Am Mittwochabend versammelten sich erneut Hunderte Menschen in Berlin-Neukölln, obwohl eine pro-palästinensische Demonstration verboten worden war. Die Polizei war stundenlang im Einsatz, um größere Menschenansammlungen zu verhindern.