In Lettland an der Ostseeküste nahe Venstpils ist nach lettischen Angaben ein Trümmerteil einer mutmaßlich russischen Drohne gefunden worden. „Ich kann bestätigen, dass es sich bei den heute angeschwemmten Trümmern um das Heckteil einer ‚Gerbera‘-Täuschungsdrohne handelt“, teilte Lettlands Verteidigungsminister Andris Spruds in dem Onlinedienst X mit. Das Objekt sei nicht explosiv. Die genauen Umstände des Vorfalls werden von den Behörden untersucht.
Gerbera-Drohnen ähneln äußerlich den von Russland in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzten Shahed-Kampfdrohnen. Die Ukraine und westliche Analysten geben der Nachrichtenagentur Reuters zufolge an, dass Russland die Gerbera-Drohnen unter anderem als kostengünstige Möglichkeit nutzt, um die Luftabwehr der Ukraine zu überlasten.
Die lettische Armee veröffentlichte ein Bild der Drohne. Lettlands Regierungschefin Evika Silina teilte in einem eigenen Statement mit, sie habe den Verteidigungs- und den Innenminister beauftragt, sich mit ihren Amtskollegen in Polen in Verbindung zu setzen, „um festzustellen, ob es sich bei der Drohne vermutlich nicht um denselben Typ handelt, der letzte Woche in Polen gefunden wurde“.
Šodien Ventspils novada Varves pagasta pludmalē atrasta no jūras izskalota drona astes atlūza. Uz notikuma vietu dodas NBS Nesprāgušas munīcijas neitralizēšanas grupa, lai veiktu atrastā objekta analīzi. pic.twitter.com/CnRkNsdpQv
— NBS (@Latvijas_armija) September 18, 2025
Lettland sperrte Luftraum an Ostgrenze zu Belarus und Russland
In der Nacht vom 9. auf den 10. September drangen nach polnischen Angaben mindestens 19 Drohnen in den polnischen Luftraum ein, die von Warschau und der Nato als russisch bezeichnet werden. Einige sollen von Nato-Kampfflugzeugen abgeschossen worden sein. Moskau sprach von einem Versehen. Eine unabhängige Bestätigung für die Herkunft der Drohnen gibt es bislang nicht. Nato-Generalsekretär Mark Rutte verurteilte den Vorfall als „rücksichtslos und inakzeptabel“.
Lettland hatte nach dem Vorfall seinen Luftraum an der Ostgrenze zu Belarus und Russland für eine Woche gesperrt und wird ihn bis 8. Oktober weiterhin von 20 bis 7 Uhr geschlossen halten. (mit dpa)

