Gesundheit

Organspende: Gesundheitsministerin Warken plant neues Gesetz

Die Ministerin will die Spendenbereitschaft erhöhen. So soll eine Gesetzesänderung bei Nierentransplantationen für mehr Spenden sorgen.

Eine Kühlbox für eine Organspende wird für den Transport vorbereitet.
Eine Kühlbox für eine Organspende wird für den Transport vorbereitet.Sebastian Gollnow/dpa

Der Mangel an Spenderorganen bedeutet für Kranke enormes Leid. Jetzt soll ein neues Gesetz zur Überkreuzspende das Problem vermindern. Das sind die Pläne von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU), wie der Stern berichtet.

Erreicht werden soll das mit der Möglichkeit einer Überkreuzlebendnierenspende. Hierbei handelt es sich um die Spende einer Niere zwischen inkompatiblen Organspendepaaren. Inkompatibel sind etwa Spender und Empfänger mit nicht passenden Blutgruppen oder Gewebemerkmalen – die Niere würde abgestoßen werden. Die Niere wird einem Spender eines inkompatiblen Organspendepaars entnommen. Dann wird es auf einen Empfänger eines anderen inkompatiblen Organspendepaars übertragen. Dem Empfänger dieses Paars wird eine Niere eines Spenders eines anderen Paars gegeben – „überkreuz“. Zwischen der spendenden und der empfangenden Person soll weiter ein besonderes Näheverhältnis bestehen müssen. Die Motivation zur Spende soll aus der persönlichen Verbundenheit herrühren.

Anonyme Nierenspenden sollen zukünftig möglich sein

Weiterhin soll zukünftig die sogenannte nicht gerichtete anonyme Nierenspende ermöglicht werden. Das ist eine anonyme Spende an eine nicht bekannte Person. Diese soll selbstlos motiviert sein und an einen Empfänger eines inkompatiblen Organspendepaars gehen oder an eine Person auf der Warteliste. Beeinflussen kann der Spender die Wahl des Empfängers nicht. Auch soll eine Kommerzialisierung ausgeschlossen sein. Bisher konnten Spender nur an Verwandte ersten oder zweiten Grades, Ehegatten, eingetragene Lebenspartner oder andere, die ihnen „in besonderer persönlicher Verbundenheit offenkundig nahestehen“, ein Organ übertragen lassen.

Daneben sollen weitere Regelungen auf mehr standardmäßige Aufklärung über mögliche Folgen abzielen. Auch ist geplant, ein Programm für die Vermittlung und Durchführung von Überkreuzlebendnierenspenden in Deutschland aufzubauen.