An der Charité in Berlin-Mitte wird am Freitag, dem 23. Mai, an speziell eingerichteten Campervans zum Thema Organspende informieren. „Hintergrund ist, dass in Deutschland im privaten Kreis immer noch zu wenig über die Einstellung zur Organspende gesprochen wird“, teilte der Veranstalter, Netzwerk der Transplantationsbeauftragten Region NORD e.V., mit. Auch mit der Einführung einer Widerspruchslösung bleibe der Informationsbedarf demnach hoch.
Viele Angehörige seien unsicher, wenn auf der Intensivstation das Thema Organspendewunsch eines Verstorbenen zur Sprache kommt. Laut Umfragen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben sich bisher lediglich 60 Prozent der Erwachsenen entschieden, und lediglich 40 Prozent haben diese Entscheidung dokumentiert. Auf Intensivstationen sei es allerdings eher eine Ausnahme, wenn ein Dokument dazu vorliegt.
„Als wichtigste Ursache für die fehlende Entscheidung zu Lebzeiten für oder gegen eine Organspende ist die schlechte Informationslage der Bevölkerung in Deutschland anzusehen“, so die Veranstalter der Aktion. Nur etwa die Hälfte der Befragten fühle sich selbst ausreichend informiert.
Info-Camps zu Organspende in Mitte, Wedding und Steglitz
Das Thema Organspende ist dem Netzwerk der Transplantationsbeauftragten zufolge trotz politischer Kampagnen immer noch nicht weit genug im Bewusstsein der Bevölkerung. Deshalb seien Aktionen wie „Campen für Organspende“ wichtig, bei denen Experten barrierefrei und sympathisch in Kontakt mit der Bevölkerung kommen. Bürgerinnen und Bürger haben so einen Anlaufpunkt für Fragen und Antworten.
Die Info-Camps stehen von 10 bis 14 Uhr an den Standorten Mitte (Hufelandweg/Rahel-Hirsch-Weg), Steglitz (Haus V/Eingang West) und Wedding (Eingang A/Mittelallee 10) bereit. Die Aktion richte sich sowohl an die Mitarbeitenden der Charité als auch an alle anderen Interessierten, die mehr über das Thema erfahren möchten.


