Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich am Mittwochnachmittag mit einem deutlich Appell an Donald Trump gewandt. In einem Statement sagte er, dass Grenzen „nicht mit Gewalt verschoben werden dürfen.“ Damit spielt der Kanzler auf Aussagen des künftigen US-Präsidenten an, der zuletzt immer wieder sehr offen über eine Annexion des zum dänischen Königreich gehörenden Grönlands gesprochen hatte.
„Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind“, sagte Trump schon im Dezember. Auf einer Pressekonferenz legte er jüngst nach und schloss nicht aus, militärischen oder wirtschaftlichen Zwang anzuwenden, um die Kontrolle über Grönland und auch über den Panama-Kanal zu erlangen. Nahezu zeitgleich besuchte Donald Trump Jr. – offiziell aus privaten Gründen – die Insel.
Grenzen dürfen nicht mit Gewalt verschoben werden. Das gilt für jedes Land, ob im Osten oder Westen. In Gesprächen mit unseren europäischen Partnern ist ein gewisses Unverständnis deutlich geworden, was Äußerungen aus den USA angeht. Klar ist: Wir Europäer müssen zusammenstehen.
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) January 8, 2025
Eine Entwicklung, die dem Bundeskanzler Olaf Scholz gar nicht gefällt. Er sagte deshalb weiter: „Das gilt für jedes Land, ob im Osten oder Westen. In Gesprächen mit unseren europäischen Partnern ist ein gewisses Unverständnis deutlich geworden, was Äußerungen aus den USA angeht. Klar ist: Wir Europäer müssen zusammenstehen.“
Enger innerhalb Europas zusammenstehen will auch Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot. Der rief dazu auf, sich weiter militärisch zu stärken. Zugleich schränkte er mit Blick auf die aktuelle Grönland-Frage aber auch ein: „Wenn Sie mich fragen, ob ich denke, dass die USA in Grönland einfallen, ist die Antwort Nein.“


