USA

Grönland, Panamakanal: Trump schließt Übernahme durch Militär nicht aus – Trudeau reagiert auf Fusionsdrohung

Bei einer Pressekonferenz hält sich Trump mit Drohungen gegenüber Grönland, Panama und Kanada nicht zurück. Kurz nach seinem Rücktritt reagiert Justin Trudeau.

Der designierte US-Präsident Donald Trump spricht während einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago.
Der designierte US-Präsident Donald Trump spricht während einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago.Evan Vucci/dpa

Bei einer Pressekonferenz hat sich Donald Trump geweigert, die Übernahme Grönlands oder des Panamakanals durch das US-Militär oder wirtschaftlichen Zwang auszuschließen. Auf die Frage, ob er versuchen würde, Kanada zu annektieren, sagte außerdem Trump, er werde „wirtschaftlichen Druck“ anwenden, und nannte die Grenze zu den USA eine „künstlich gezogene Linie“.

Trump veröffentlichte auf seiner Internetplattform daraufhin eine Karte – darauf zu sehen: die USA und Kanada, ausgefüllt mit einer US-Flagge. Dazu schrieb er: „Oh Canada!“ - wohl in Anspielung auf die Nationalhymne des Landes mit dem englischen Titel „O Canada“.

Einen Tag, nachdem er seinen Rücktritt als Parteivorsitzender angekündigt hatte, reagierte der kanadische Premierminister Justin Trudeau auf Trumps Drohungen, sein Land mit den USA zu fusionieren. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Kanada Teil der Vereinigten Staaten wird, ist kleiner als die für einen Schneeball in der Hölle“, schrieb Trudeau. Außenministerin Mélanie Joly erklärte: „Unsere Wirtschaft ist stark. Unsere Menschen sind stark. Wir werden Drohungen niemals klein nachgeben.“

Trump: Windturbinen „machen die Wale verrückt“

Die Pressekonferenz am Dienstag auf Trumps Anwesen in Mar-a-Lago war ursprünglich als Rede angekündigt, um eine 20-Milliarden-Dollar-Investition des Dubaier Bauunternehmens Damac Properties in den Bau von Rechenzentren in den USA vorzustellen. Doch dann kritisierte der designierte Präsident die Umweltvorschriften, das US-Wahlsystem, die verschiedenen Gerichtsverfahren gegen ihn sowie den scheidenden Präsidenten Joe Biden. Unter anderem schlug er vor, den Golf von Mexiko in „Golf von Amerika“ umzubenennen, und bekräftigte seine Ablehnung der Windenergie mit den Worten, dass Windturbinen „die Wale verrückt machen“.

Zudem bekräftigte Trump seine Drohungen, Grönland und den Panamakanal zu übernehmen, da beide für die nationale Sicherheit der USA von entscheidender Bedeutung seien. Auf die Frage, ob er den Einsatz des US-Militärs oder wirtschaftlichen Zwangs ausschließen würde, um die Kontrolle über das autonome dänische Gebiet oder den Kanal zu übernehmen, antwortete er: „Nein, das kann ich Ihnen bei keinem von beiden versichern. Aber ich kann Ihnen sagen, dass wir sie für die wirtschaftliche Sicherheit brauchen.“

Dänemarks Ministerpräsidentin: „Grönland steht nicht zum Verkauf“

Sowohl Dänemark als auch Panama haben die Möglichkeit eines Gebietsverzichts entschieden zurückgewiesen. Trumps jüngste Äußerungen fielen während eines Besuchs seines Sohnes Donald Trump Jr. in Grönland. Vor seiner Ankunft in der Hauptstadt Nuuk sagte Trump Jr., er sei auf einem „persönlichen Tagesausflug“, um mit Menschen zu sprechen, und habe keine Treffen mit Regierungsvertretern geplant.

Auf die Frage nach dem Besuch von Trump Jr. in Grönland sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen im dänischen Fernsehen, dass Grönland den Grönländern gehöre und dass nur die örtliche Bevölkerung über ihre Zukunft entscheiden könne. Sie betonte, dass „Grönland nicht zum Verkauf steht“, fügte aber hinzu, dass Dänemark auf eine enge Zusammenarbeit mit den USA, einem Nato-Verbündeten, angewiesen sei.