Die norwegische Justizministerin hat angekündigt, dass sie den Bau eines Zauns an der Grenze ihres Landes zu Russland in Betracht zieht. Im November letzten Jahres begann Finnland mit der Errichtung von Barrieren an der Grenze, darunter Betonhindernisse und Stacheldraht, um den Zustrom von Migranten aus Russland besser kontrollieren zu können.
Norwegen steht nicht vor ähnlichen Problemen. Im August versuchte lediglich eine Person, illegal über die russische Grenze nach Norwegen einzureisen. Seit dem Ausbruch des russischen Krieges in der Ukraine gab es insgesamt drei illegale Grenzübertritte. Emilie Enger Mehl sagte jedoch gegenüber dem Staatssender NRK, dass sie die Idee eines Zauns „interessant“ finde, „nicht nur, weil er abschreckend wirken kann, sondern auch, weil er mit Sensoren und Technologien ausgestattet ist, die erkennen können, ob sich Personen in der Nähe der Grenze bewegen“.
Norwegen und Russland teilen sich eine fast 200 Kilometer lange Grenze, die nur einen einzigen offiziellen Grenzübergang hat: Storskog. Enger Mehl sagte, die Regierung in Oslo werde „mehrere Maßnahmen“ zur Erhöhung der Sicherheit prüfen, wie z. B. einen Zaun, mehr Grenzschutzbeamte oder intensivere Überwachung. Während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 registrierte Norwegen 5000 Ankünfte über die Grenze zu Russland. Nach Angaben der Ministerin will nun das Land in der Lage sein, die Grenze kurzfristig zu schließen, falls sich die Sicherheitslage im arktischen Norden verschlechtern sollte.
Finnland hat Grenze zu Russland 2023 für geschlossen erklärt
Finnland grenzt auf einer Länge von 1340 Kilometern an Russland. An den Übergängen hatte der finnische Grenzschutz im Herbst 2023 eine sprunghaft gestiegene Zahl von Asylbewerbern vor allem aus dem Nahen Osten registriert, die ohne die erforderlichen Papiere aus Russland einreisten und in Finnland Asyl beantragten.
Helsinki warf Moskau daraufhin vor, instrumentalisierte Migration zu betreiben und diese Menschen absichtlich an die Grenze zu bringen, um das nordische EU- und Nato-Land vor Probleme zu stellen. Der Kreml dementierte das.


