Ukraine-Krieg

Norbert Röttgen: Darum wird Putin keine Atomwaffen einsetzen

Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen hält einen Atomwaffeneinsatz Russlands für unrealistisch. Nicht alle Experten sind der gleichen Meinung.

Norbert Röttgen (CDU)
Norbert Röttgen (CDU)Benjamin Pritzkuleit

Der CDU-Politiker Norbert Röttgen glaubt nicht an einen möglichen Einsatz von Atomwaffen durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Ich halte es für keine realistische Option von Putin“, sagte Röttgen am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Maischberger“. Alle Folgen wären für ihn desaströs. Putin wäre völlig verloren und isoliert in der Welt, und die Menschen in Russland wollten nicht in einen Atomkrieg verstrickt werden.

Schließlich hätten die Amerikaner deutlich gemacht, dass ein solcher Tabubruch eine klare militärische Antwort nach sich zöge. Man müsse solche Drohungen von Putin ernst nehmen. Ein Einsatz von Atomwaffen mache aber für ihn weder politisch noch militärisch oder wirtschaftlich Sinn.

Sigmar Gabriel: Müssen Putin ernst nehmen

Der ehemalige deutsche Außenminister Sigmar Gabriel mahnte, die Aussagen des russischen Präsidenten ernst zu nehmen. „Wir müssen Wladimir Putin beim Wort nehmen, wenn er sagt, Russland sei bereit, Atomwaffen einzusetzen“, sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend laut Mediengruppe Bayern (online Mittwoch, Print Donnerstag) bei einer Veranstaltung in Passau. Auf dieses Szenario müsse Deutschland vorbereitet sein. Wenn Putin eine Atombombe einsetze, „dann sind wir im Krieg mit Russland“, erklärte der Ex-Vizekanzler.

Erst kürzlich sorgten die Aufnahmen eines Zuges für Aufsehen, der Experten zufolge mit der Abteilung des russischen Verteidigungsministeriums in Verbindung stehe, die „für die Lagerung, die Wartung, den Transport und die Ausgabe von Nuklearmunition an die Einheiten verantwortlich“ sei.