Krieg

Newsblog: Hamas-Kommandeur bei Großangriff getötet, Aufruf zu Palästina-Demo in Berlin

++ Dutzende Tote bei mutmaßlichem Angriff auf Flüchtlingslager in Dschabalia ++ Terrorgefahr im Westen laut FBI gestiegen ++ Ägypten will Verletzte aus Gaza aufnehmen ++ Alle Infos im Newsblog ++

Palästinenser, die nach einem israelischen Luftangriff im Flüchtlingslager Jabalia nördlich von Gaza-Stadt nach Überlebenden suchen. Bei dem Angriff soll auch ein Hamas-Kommandeur gestorben sein.
Palästinenser, die nach einem israelischen Luftangriff im Flüchtlingslager Jabalia nördlich von Gaza-Stadt nach Überlebenden suchen. Bei dem Angriff soll auch ein Hamas-Kommandeur gestorben sein.Fadi Wael Alwhidi/dpa
DIE LAGE IN ISRAEL, GAZA UND BERLIN AM DIENSTAG, 31. OKTOBER
  • Tag 25 nach dem Großangriff der Hamas-Terroristen gegen israelische Zivilisten.
  • Innenministerin Nancy Faeser: Verbote von Hamas und Samidoun „in wenigen Tagen“.
  • Israel bestätigt Großangriff auf Dschabalia im Gazastreifen. Gaza-Ministerium meldet Dutzende tote Zivilisten, Israel den Tod eines Hamas-Kommandeurs.
  • Neue Zahlen: Mindestens 240 Geiseln laut Israel in den Gazastreifen verschleppt. Die Hamas kündigte die baldige Freilassung der ausländischen Geiseln an.
  • Israel lehnt eine Waffenruhe ab.
Quelle: Institute for the Study of War (ISW). Stand 31. Oktober 2023.
Quelle: Institute for the Study of War (ISW). Stand 31. Oktober 2023.Mónica Rodríguez/Berliner Zeitung

22.32 Uhr: Katar: Ausweitung von Israels Militäreinsatz kann Verhandlungen untergraben

Der Golfstaat Katar hat die Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes gegen die im Gazastreifen regierende Hamas kritisiert. Die Angriffe könnten „die Bemühungen um Vermittlung und Deeskalation untergraben“, erklärte das katarische Außenministerium am Dienstag laut der staatlichen katarischen Nachrichtenagentur. Mit Blick auf die israelische Bombardierung des Flüchtlingslagers Dschabalia im Norden des Gazastreifens sprach das Außenministerium in Doha demnach von einem „erneuten Massaker gegen das wehrlose palästinensische Volk“.

22.22 Uhr: Bolivien bricht diplomatische Beziehungen zu Israel ab

Das Außenministerium von Bolivien hat angekündigt, die diplomatischen Beziehungen mit Israel zu beenden. Das teilte das Ministerium in La Paz am Dienstag mit. Grund sei, dass Israel nach Ansicht der Behörde mit seinen Angriffen auf den Gazastreifen Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen würde, hieß es weiter. Das Land hatte bereits vor einigen Jahren die Beziehungen zu Israel abgebrochen, sie dann aber im Jahr 2020 wieder aufgenommen.

20.43 Uhr: Terrorgefahr in westlichen Staaten laut FBI gestiegen

Nach Ansicht von FBI-Chef Christopher Wray ist die Terrorgefahr im Westen seit dem Angriff der radikal-islamischen Hamas rasant gestiegen. Bei einer Kongressanhörung am Dienstag warnte Wray: „Die Aktionen der Hamas und ihrer Verbündeten werden in einem Maße zur Inspiration dienen, wie wir es seit der Errichtung des sogenannten Kalifats durch den IS vor einigen Jahren nicht mehr gesehen haben.“

20.17 Uhr: Angriff auf Dschabalia: Hamas-Kommandeur Ibrahim Biari getötet

Bei dem laut Israel „großangelegten Angriff“ auf eine „militärischen Hochburg der Hamas“ im Westen der Stadt Dschabalia wurde der ranghohe Hamas-Kommandeur Ibrahim Biari getötet. Er war laut dem israelischen Militär unter anderem an den Hamas-Massakern im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober beteiligt. Konteradmiral Daniel Hagari sagte, der Angriff auf den Kommandeur habe „zur Zerstörung anderer Gebäude geführt“.

Die Hamas habe in der Gegend die Kontrolle über zivile Gebäude gehabt. Israels Armee hatte die Einwohner des nördlichen Gazastreifens mehrfach dazu aufgerufen, sich im Süden in Sicherheit zu bringen, da sie im Norden die Einrichtungen der islamistischen Hamas bekämpfen will. Doch auch im Süden kommt es zu israelischen Luftangriffen.

Nach Darstellung des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden bei dem Angriff auf Dschabalia „Hunderte Menschen“ verletzt und getötet. Israels Armee teilte mit, Bodentruppen hätten rund 50 Terroristen getötet. Laut einem Arzt des Kamal-Adwan-Krankenhauses im nördlichen Gazastreifen sind mindestens 35 Menschen gestorben, darunter auch Kinder und Frauen. Zudem seien mehr als 200 Verletzte in die Klinik eingeliefert worden, sagte Hussam Abu Safija der Deutschen Presse-Agentur.

20.09 Uhr: Ägypten bereitet Aufnahme von Verletzten aus Gazastreifen vor

Angesichts der erbitterten Kämpfe im Gazastreifen ist Ägypten offenbar zur Aufnahme von Verletzten aus dem Palästinensergebiet bereit. „Medizinische Teams werden morgen am Grenzübergang vor Ort sein“, sagte am Dienstag ein Vertreter der Gesundheitsbehörden in der ägyptischen Stadt El Arisch der Nachrichtenagentur AFP. Aus Sicherheitskreisen am nahegelegenen Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wurden die Angaben bestätigt.

Auch der staatsnahe ägyptische Sender Al-Kahera berichtete, der Grenzübergang Rafah, der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang des Gazastreifens, werde am Mittwoch geöffnet, um eine gewisse Anzahl an verletzten Palästinensern einreisen zu lassen. Ein AFP-Fotograf sah am Dienstag zahlreiche Krankenwagen auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs bereitstehen.

Palästinenser nach einem israelischem Luftangriff in Rafah
Palästinenser nach einem israelischem Luftangriff in RafahUPI Photo/imago

19.28 Uhr: USA verlegen weitere Soldaten in den Nahen Osten

Das US-Militär verlegt weitere 300 Soldaten in den Nahen Osten. Sie würden von ihren Heimatstandorten auf dem amerikanischen Festland in die Region des Regionalkommandos Centcom verlegt, teilt das Pentagon mit. Zu den genauen Einsatzorten wurden keine Angaben gemacht. Die Soldaten würden aber nicht nach Israel verlegt, hieß es. Ziel der Verlegung sei es, die Abschreckungsbemühungen in der Region zu unterstützen und den Schutz der dort stationierten US-Streitkräfte zu verstärken.

Bereits in der vergangenen Woche hatte das US-Militär 900 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Zur Abschreckung regionaler Akteure haben die USA mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer verlegt. Im Irak und in Syrien waren stationierte US-Kräfte in den vergangenen Tagen Ziel von Attacken proiranischer Milizen geworden.

18.40 Uhr: Hamas kündigt Freilassung ausländischer Geiseln an

Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas hat angekündigt, er wolle die ausländischen Geiseln bald freilassen. „Wir haben die Vermittler informiert, dass wir eine bestimmte Zahl von Ausländern in den kommenden Tagen freilassen“, sagte der Sprecher der Essedin-al-Kassam-Brigaden, Abu Obeida, am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober hatten Hamas-Kämpfer etwa 240 Geiseln genommen, darunter auch mehrere deutsche Staatsbürger.

18.30 Uhr: Aufruf zu propalästinensischer Demo am Samstag in Berlin

Verschiedene propalästinensische Gruppen haben die Berliner Polizei erneut für ihr Vorgehen gegen Versammlungen ihrer Community kritisiert. Einer Minderheit würden „aus rassistischen und antimuslimischen Gründen“ heraus systematisch die Grundrechte der Meinungsfreiheit und des Protests genommen, erklärten die Veranstalter einer geplanten Versammlung am Dienstag in Berlin. Sie erwarten an diesem Samstag (4. November) Demonstranten aus dem gesamten Bundesgebiet zu der Demonstration, die in der Nähe des Alexanderplatzes am Neptunbrunnen beginnen soll. Laut Polizei sind 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet.

17.13 Uhr: Hamas und Iran tauschen sich über Gaza-Krieg aus

Der Chef des politischen Büros der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Irans Außenminister haben sich über die Entwicklungen im Gaza-Krieg ausgetauscht. Bereits zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn kamen Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija in der katarischen Hauptstadt Doha zusammen, wie Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna am Dienstag berichtete.

Die Region stehe am Rande einer wichtigen Entscheidung, zitierte das Außenministerium den Minister. Der palästinensische Widerstand sei der definitive Sieger auf dem Platz, sagte Amirabdollahian laut der Mitteilung. „Das zionistische Regime ist kollabiert“, sagte er.

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija bei ihrem Treffen in Doha.
Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija bei ihrem Treffen in Doha.Qatar News Agency/AFP

17.10 Uhr: Islamistische Huthi-Bewegung greift Israel an

Die schiitische Huthi-Bewegung im Jemen hat nach eigenen Angaben Gebiete in Israel angegriffen. Eine große Anzahl von Drohnen und „eine große Ladung“ Raketen seien auf „mehrere Ziele des israelischen Feindes“ abgeschossen worden, hieß es in einer Mitteilung der vom Iran unterstützten Gruppe vom Dienstag.

16.55 Uhr: Gaza-Ministerium: 50 Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager

Bei einem israelischen Angriff auf ein Flüchtlingslager im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums mindestens 50 Menschen getötet worden. 150 weitere Menschen seien bei der Bombardierung des Flüchtlingslagers Dschabalia im Norden des Palästinensergebiets verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium am Dienstag weiter. Dutzende Menschen seien unter Trümmern verschüttet worden.

Bei dem Angriff seien „mindestens 20 Gebäude“ zerstört worden, erklärte das Gesundheitsministerium. Auf Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP war zu sehen, wie mindestens 47 Leichen aus den Trümmern geborgen wurden. Die israelische Armee reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zu einer Stellungnahme.

16.12 Uhr: Dramatischer Auftritt: Israels UN-Botschafter mit gelbem Stern

Aus Protest gegen die jüngste UN-Resolution zum Krieg in Nahost hat sich Israels UN-Botschafter Gilad Erdan im UN-Sicherheitsrat einen gelben Judenstern angeheftet. Er will dieses Symbol der Judenverfolgung durch die Nazis so lange tragen, bis der Sicherheitsrat die „Gräueltaten“ der radikalislamischen Hamas gegen Israelis klar verurteilt, wie er sagte. In Israel sorgte der symbolträchtige Auftritt des Botschafters für deutliche Kritik.

16 Uhr: Hamas feuert Raketen aus dem Gazastreifen Richtung Eilat und Haifa

Mitglieder der Hamas haben eigenen Angaben zufolge aus dem Gazastreifen zwei Raketen mit größerer Reichweite in Richtung Haifa im Norden und Eilat im Süden Israels abgefeuert. In Orten südlich der Küstenstadt Haifa wurde Raketenalarm ausgelöst, wie Israels Armee am Mittwoch mitteilte. Auch im Großraum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv gab es nach Militärangaben wieder Raketenalarm.

Das in den Norden Israels abgefeuerte Geschoss sei dort in der Luft explodiert, meldeten israelische Medien unter Berufung auf das Militär. Das andere sei im Süden des Landes auf offenes Gelände gefallen. Demnach habe es sich bei den Geschossen um Raketen mit größerer Reichweite gehandelt. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.

15.53 Uhr: Israelische Regierung zeigt drastische Bilder in Online-Kampagne

Israel hat eine Online-Kampagne zum Gazakrieg gestartet, die vor allem Menschen in Europa mit erschütternden Bildern und Berichten von dem Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober konfrontieren soll. Dutzende Videos mit Bildern verbrannter Leichen, trauernder Familien und schnell hintereinander geschnittenen Schreien und Sirenen werden auf den offiziellen Social-Media-Kanälen des israelischen Außenministeriums und in bezahlten Werbekampagnen gezeigt.

Damit soll der Öffentlichkeit im Ausland vor Augen geführt werden, wie die Hamas vom Gazastreifen aus nach Israel eindrang und nach Angaben israelischer Behörden mehr als 1400 Menschen ermordete, hauptsächlich Zivilisten, und mindestens 240 Geiseln nahm.

15.25 Uhr: Staatsschutz prüft Aussagen von Berliner Clan-Chef Abou-Chaker

Der Berliner Staatsschutz prüft den Vorwurf der Volksverhetzung gegen den Chef eines bekannten arabischstämmigen Clans im Zusammenhang mit dem Hamas-Angriff auf Israel. Hintergrund ist ein Videoausschnitt bei TikTok, in dem Arafat Abou-Chaker mit dem Salafistenprediger Pierre Vogel zu sehen ist. Der Zentralrat der Juden hatte auf der Plattform X, früher Twitter, das Video verlinkt und die Berliner Polizei aufgefordert, wegen Volksverhetzung zu ermitteln. Jugendliche würden auf TikTok täglich „ideologisch vergiftet“, erklärte der Zentralrat. Abou-Chaker vergleicht in dem Video Hitler mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt sei eingeschaltet, sagte am Dienstag eine Polizeisprecherin. 

15.10 Uhr: Israel mit Bodentruppen in „heftigen Kämpfen“ im Gazastreifen

Trotz der internationalen Forderungen nach einer humanitären Feuerpause hat Israel seine Offensive mit Bodentruppen im Gazastreifen fortgesetzt. Israelische Soldaten befänden sich in „verschiedenen Teilen des nördlichen Gazastreifens“, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus am Dienstag. Die Armee meldet „heftige Kämpfe“ mit der radikalislamischen Hamas. Die UNO drängte angesichts der sich verschärfenden humanitären Krise in dem Palästinensergebiet auf schnellere Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung.

1458 Uhr: Wegner: Lage in Berlin wegen Nahost-Konflikts weiter angespannt

Mehr als drei Wochen nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel bleibt die Lage in Berlin aus Sicht des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner angespannt. Er könne angesichts vielfältiger Demonstrationen „nullkommanull von Beruhigung“ sprechen, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Berlin. Nur dank herausragender Arbeit der Polizei sei die Situation unter Kontrolle.

Auch vor diesem Hintergrund sei der Austausch mit den Religionsgemeinschaften so wichtig, sagte Wegner nach Gesprächen des Senats mit dem katholischen Erzbischof Heiner Koch. „Es geht um Zusammenhalt.“ Es gebe einige wenige, die Religion als Mittel zur Spaltung nutzen wollten. Für ihn selbst sei sie hingegen Mittel zum Brückenbau, sagte der Regierende Bürgermeister.

14.20 Uhr: Israels Armee greift erneut „Terrorzelle“ im Libanon an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine „Terrorzelle“ im Libanon angegriffen. Diese habe geplant, Panzerabwehrraketen nach Israel abzufeuern, teilte das Militär am Dienstag mit. Zusätzlich seien Panzerabwehrraketen auf zwei Stellungen der israelischen Armee in Grenznähe geschossen worden. Die Armee reagiere auf den Beschuss, hieß es.

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.

Libanesisch-israelische Grenzregion: Nach Artilleriebeschuss durch die israelische Armee steigt von einem Hügel eines südlibanesischen Dorfes Rauch auf.
Libanesisch-israelische Grenzregion: Nach Artilleriebeschuss durch die israelische Armee steigt von einem Hügel eines südlibanesischen Dorfes Rauch auf.Ayal Margolin/Jini via XinHua/dpa

13.40 Uhr: Israel: Boden-Boden-Rakete bei Rotem Meer abgefangen

Die israelische Raketenabwehr hat nach Angaben der Armee eine Boden-Boden-Rakete im Gebiet des Roten Meers abgefangen. Dies sei das erste operative Abfangen durch das Raketenabwehrsystem Arrow seit Beginn des Krieges, teilte die Armee am Dienstag mit. Die Rakete sei „vom Gebiet des Roten Meeres“ nach Israel abgefeuert worden und außerhalb Israels abgefangen worden.

13.23 Uhr: UN verzeichnen Anstieg der Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen

Ein weiterer Hilfskonvoi mit 26 Lastkraftwagen hat laut den UN den Gaza-Streifen erreicht. Die Lkw hätten humanitäre Güter für die Versorgung der notleidenden Bevölkerung in das abgeriegelte und umkämpfte Gebiet geliefert, sagte ein UN-Sprecher am Dienstag in Genf. Der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha), Jens Laerke, betonte, dass mit dem am Montag angekommenen Konvoi ein Anstieg der Lieferungen zu verzeichnen gewesen sei. Doch seien die derzeitigen Mengen an Lebensmitteln, Wasser und Medizin nur ein Bruchteil dessen, was benötigt werde, um eine weitere Verschlechterung der humanitären Lage und Unruhen zu verhindern.

13.14 Uhr: Innenministerin Faeser: Bald Verbote von Hamas und Samidoun

Die geplanten Verbote der Hamas und des propalästinensischen Netzwerks Samidoun sollen nach den Worten von Bundesinnenministerin Nancy Faeser bald erfolgen. Die SPD-Politikerin sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Rabat auf die Frage, wann die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten Betätigungsverbote gegen die islamistische Hamas und Samidoun verhängt würden, dies werde „in wenigen Tagen erfolgen“.

Scholz hatte in einer Regierungserklärung am 12. Oktober Betätigungsverbote für die im Gazastreifen herrschende und unter anderem von den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas sowie für Samidoun angekündigt. Bislang wurden diese aber noch nicht umgesetzt. Eine Sprecherin des zuständigen Bundesinnenministeriums hatte in der vergangenen Woche erklärt, die Verbote würden jetzt „sehr schnell“ vollzogen.

12.46 Uhr: Hardt: Auftritt des israelischen UN-Botschafters verständlich

Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt hat den Auftritt des israelischen UN-Botschafters Gilad Erdan vor dem UN-Sicherheitsrat verteidigt. Erdan war am Montag (Ortszeit) aus Protest vor dem UN-Sicherheitsrat mit einem gelben Stern am Sakko aufgetreten. Dieser erinnerte an jene Davidsterne, die jüdischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen während der Nazi-Diktatur als Zeichen der Entrechtung und Ausgrenzung aufgezwungen worden waren. „Angesichts der Schande, dass die Vereinten Nationen als Hüter der Internationalen Ordnung und der Menschenrechte nicht in der Lage waren, den Hamas-Terror gegen Israel klar zu verurteilen, ist die Reaktion des israelischen Botschafters nur zu verständlich“, sagte der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion der Deutschen Presse-Agentur.

Hardt sagte, die Ereignisse vom 7. Oktober - dem Tag des Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel – müssten auch von der islamischen Welt als Zeitenwende begriffen werden. „Unter der Terrorherrschaft der Hamas leiden vor allem die Palästinenser in Gaza. Die islamische Welt sollte Israel bei der Befreiung des Gazastreifens beistehen, wenn es ihr mit einer anschließenden politischen Lösung ernst ist“, sagte Hardt.

12.44 Uhr: Mindestens 31 Journalisten im Gaza-Krieg getötet

Im Gaza-Krieg sind nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation (NGO) bisher 31 Journalisten getötet worden. Unter ihnen seien 26 Palästinenser und vier Israelis sowie ein Libanese, teilte das in den USA ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) am Dienstag mit. Der Krieg fordere von Journalisten einen hohen Tribut. In Gaza seien Journalisten „angesichts einer Bodenoffensive (...), verheerenden Luftangriffen Israels, unterbrochener Kommunikation und ausgedehnten Stromausfällen“ besonders hohen Risiken ausgesetzt.

Bisher wurden dem CPJ zufolge acht Journalisten verletzt, neun weitere gelten als vermisst oder festgenommen. Zudem gebe ist nicht bestätigte Berichte über weitere Todesfälle, Fälle von Verschwinden sowie Bedrohungen gegen und Schäden an Büros von Medienhäusern und Wohnstätten von Journalisten. „Journalisten in der Region erbringen große Opfer, um über diesen herzzerreißenden Konflikt zu berichten“, hieß es. Vor allem diejenigen im Gazastreifen würden einen „beispiellosen Tribut“ zahlen und seien „außerordentlichen Bedrohungen“ ausgesetzt.

Die Organisation veröffentlichte eine Liste der bisher bestätigten Todesopfer und Verletzten. Darunter sind Mitarbeiter von Nachrichtenseiten und -agenturen, von Radio- und Fernsehsendern.

12.34 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 8500

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 8525 gestiegen. Zudem seien 21 543 Menschen verletzt worden, teilte die Behörde am Dienstag in Gaza mit. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

11.54 Uhr: Israel: Mindestens 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt

Bei dem Hamas-Terrorüberfall am 7. Oktober auf Israel sind nach israelischen Armeeangaben mindestens 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Darüber seien die Angehörigen informiert worden, teilte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Dienstag mit. Das Militär geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind. Unter den Verschleppten befinden sich auch mehrere Deutsche, mit denen die Bundesregierung allerdings keinen Kontakt hat.

11.10 Uhr: Berlin: Polizeibilanz zur Lage im Kontext des Nahostkonflikts

Die Berliner Polizei betreute am Montag mit rund 300 Einsatzkräften vier Versammlungen im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt. Unterstützung kam auch von Brandenburg, Sachsen und Niedersachsen.

Zwei der angemeldeten Veranstaltungen verliefen störungsfrei. Eine Kundgebung, die an der Huttenstraße/Beusselstraße unter dem Motto „Palästina Demo“ angemeldet wurde, musste wegen propagandistischen und gewaltverherrlichenden Zwischenrufen vom Versammlungsleiter beendet werden.

Eine weitere Kundgebung, die am Alexanderplatz bei der Weltzeituhr unter dem Motto „Weg mit dem Bürgergeld und Hartz IV!“angemeldet war, musste wegen des deutlichen Bezuges zum Nahostkonflikt in den ersten Redebeiträgen untersagt werden. Damit wich die Veranstaltung deutlich vom angemeldeten Thema ab.

Im Stadtgebiet wurden mehrere Sachbeschädigungen in Form von Plakatierungen und israelfeindlichen Schriftzügen verzeichnet, der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat dazu die Ermittlungen aufgenommen.

10.42 Uhr: UN-Hilfswerk: 64 Mitarbeiter seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getötet

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sind nach Angaben des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) 64 Mitarbeiter der Organisation im Gazastreifen getötet worden. Es handele sich um die „höchste Zahl an UN-Helfern, die in so kurzer Zeit in einem Konflikt getötet wurden“, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Montag vor dem UN-Sicherheitsrat mit Blick auf den am 7. Oktober infolge des Hamas-Großangriffs begonnenen Krieg.

Unter den Getöteten seien auch der Sicherheitschef, seine Frau und acht Kinder, erklärte Melissa Fleming von der UN-Hauptabteilung für Globale Kommunikation im Onlinedienst X, ehemals Twitter.

UNRWA-Chef Lazzarini bezeichnete seine tausenden Kollegen als den „einzigen Hoffnungsschimmer für den gesamten Gazastreifen“. Ihnen gingen jedoch Treibstoff, Wasser, Lebensmittel und Medikamente aus, „bald werden sie nicht mehr arbeiten können“, sagte Lazzarini weiter. „Eine ganze Bevölkerung wird entmenschlicht.“

Lazzarini forderte zudem eine sofortige humanitäre Waffenruhe. Diese sei für „Millionen Menschen zu einer Frage von Leben und Tod geworden“. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte eine Waffenruhe am Montagabend kategorisch ausgeschlossen. Auch die USA erklärten, sie unterstützten eine Waffenruhe „derzeit nicht“.

Am Grenzübergang Rafah stapeln sich nach Angaben eines US-Beamten, der anonym bleiben wollte, Tonnen von Hilfsgütern, um von israelischer Seite kontrolliert zu werden. Israel will verhindern, dass auf diese Weise Waffen und Ausrüstung für die Hamas-Infrastruktur in den Gazastreifen gelangen.

Seit dem 21. Oktober sind einer UN-Zählung zufolge 117 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen.

9.19 Uhr: Gauck: Solidarität mit Israel deutlicher zeigen

Altbundespräsident Joachim Gauck hat die Enthaltung Deutschlands bei der Resolution zu Gaza in der UN-Vollversammlung kritisiert. Wenn die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson sei, „dann sollte es wenigstens dazu reichen, bei so einer Resolution an der Seite Israels zu stehen“, sagte Gauck am Montagabend bei einer Lesung in Nürnberg. In der Resolution wurde am vergangenen Freitag eine humanitäre Waffenruhe in der Region gefordert. Der Terror der radikalislamischen Hamas wurde darin nicht verurteilt. Deutschland hatte sich deshalb enthalten.

Er könne die politischen Gründe für die Entscheidung verstehen, sagte Gauck, „aber wenn man so deutlich über unseren Beistand und unsere Solidarität gegenüber Israel spricht, dann muss man das auch besonders deutlich auf dieser Bühne zeigen“. Man dürfe die Siedlungspolitik des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu kritisch sehen oder bestimmte Siedlergruppen für fanatisch halten. Dies dürfe aber nicht zu einer „ja, aber“-Einstellung führen, mit der der Terror der Hamas relativiert werde. „Wir dürfen uns nicht von unserer Versicherung, dass wir für immer solidarisch mit Israel sind, zurückziehen“, forderte Gauck.

9.08 Uhr: Israelische Armee: 300 Ziele bei Luftangriffen im Gazastreifen getroffen

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge bei Luftangriffen rund 300 Ziele im Gazastreifen getroffen. Darunter seien Raketenabschussrampen und „Militärstellungen in unterirdischen Tunneln der Terrororganisation Hamas“, erklärte das israelische Militär am Dienstag mit Blick auf die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation. Zudem seien „Terroristen“ getötet worden.

Die Armee meldete „mehrere Gefechte“, bei denen die israelischen Streitkräfte unter Feuer von Panzerabwehrraketen und Maschinengewehre geraten seien. Es war die vierte Nacht, in der die israelische Armee größere Bodeneinsätze im Norden des Gazastreifens ausgeführt hatte.

8.35 Uhr: Unicef beklagt den hohen Verlust von Kinderleben in Gaza

Die Chefin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, hat bei einer Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates die vielen Opfer unter den Kindern im Nahost-Konflikt beklagt. Die „wahren Kosten“ der jüngsten Eskalation zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel würden in Kinderleben gemessen werden, sagte sie am Montag vor dem Gremium in New York (Ortszeit).

„Jeden Tag werden in Gaza mehr als 420 Kinder getötet oder verletzt, eine Zahl, die jeden von uns zutiefst erschüttern sollte“, sagte sie. Kinder erlitten sowohl in Israel als auch in den besetzten palästinensischen Gebieten ein „schreckliches Trauma, dessen Folgen ein Leben lang anhalten können“. Nach militärischen Angriffen seien zwölf der 35 Krankenhäuser im Gaza-Streifen nicht mehr funktionsfähig. Mindestens 221 Schulen und mehr als 177.000 Wohneinheiten seien beschädigt oder zerstört worden.

8.34 Uhr: UN-Hilfswerk: Unterstützung für Menschen im Gazastreifen reicht nicht aus

Die Hilfe für die Menschen im Gazastreifen reicht dem UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) zufolge bei weitem nicht aus. „Die Handvoll Konvois, die über (den Grenzübergang) Rafah zugelassen wurden, ist nichts im Vergleich zu den Bedürfnissen von mehr als zwei Millionen Menschen, die in Gaza festsitzen“, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini.

Lazzarini forderte zudem eine sofortige humanitäre Waffenruhe. Diese sei für „Millionen Menschen zu einer Frage von Leben und Tod geworden“. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte eine Waffenruhe am Montagabend kategorisch ausgeschlossen. Auch die USA erklärten, sie unterstützten eine Waffenruhe „derzeit nicht“.

8.20 Uhr: Israelische Armee tötet nach eigenen Angaben Hamas-Kommandeur, der mehrere Angriffe auf Israel leitete

Ein Pressesprecher der israelischen Armee verkündet auf X (ehem. Twitter), dass der Kommandeur des Beit Lahia Bataillons der Terrororganisation Hamas, Nassim Abu Ajina, bei einem gemeinsamen Angriff mit dem Shin Bet getötet worden sei.

„Kampfjets, die von Geheimdienstinformationen aus Amman und dem Shin Bet geleitet wurden, töteten in der vergangenen Nacht den Kommandeur des Beit Lahia Bataillons in der nördlichen Division der Hamas, Nassim Abu Ajina, der die mörderischen Angriffe der Hamas am 7. Oktober auf den Kibbutz Erez und das Moshav Netiv Hathara leitete.“

8.02 Uhr: Israelische Armee: Truppen in verschiedenen Teilen im Norden des Gazastreifens

Die israelische Armee hat einem Militärsprecher zufolge ihren Einsatz mit Bodentruppen im Gazastreifen am Dienstag fortgeführt. Israelische Truppen befänden sich in „verschiedenen Teilen des nördlichen Gazastreifens“, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus. Schwer gepanzerte Fahrzeuge, Panzer, gepanzerte Kampffahrzeuge und Bulldozer seien in den Gazastreifen bewegt worden.

Armeesprecher Conricus sagte, er verstehe, dass die humanitäre Situation in dem dichtbesiedelten Küstenstreifen schwierig sei. Dies sei jedoch nicht die Schuld der israelischen Armee.

7.51 Uhr: Weitere 26 Lastwagen bringen Hilfsgüter in Gazastreifen

Im Gazastreifen sind weitere 26 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Sie hätten Essen und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Montagabend mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas insgesamt 144 Lkw in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen. Die Lieferung von Treibstoff sei weiterhin nicht genehmigt worden, hieß es.

7 Uhr: Israels Ministerpräsident Netanjahu schließt Waffenruhe mit Hamas kategorisch aus

Israel macht nach eigenen Angaben bei seiner Militäraktion gegen die Hamas „Fortschritte“ - und schließt eine unter anderem von der UNO geforderte Waffenruhe weiter kategorisch aus. Die Armee „kommt Etappe für Etappe voran“, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Montagabend und betonte: Eine Waffenruhe „wird es nicht geben“. Auch die USA erklärten, sie unterstützten eine Waffenruhe „derzeit nicht“. Der palästinensische Rote Halbmond meldete indes Angriffe auf ein Krankenhaus im Gazastreifen, in dem 14.000 Vertriebene Zuflucht gefunden hätten.

Israel hat seit einigen Tagen seine Luftangriffe auf den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen verstärkt. Innerhalb von 24 Stunden seien mehr als 600 Ziele im Gazastreifen von Kampfjets, Drohnen und Artillerie getroffen und dutzende „Terroristen“ getötet worden, „die sich in Gebäuden und Tunneln verbarrikadiert hatten und einen Angriff versuchten“, erklärte die Armee am Montag.

Zugleich weitete Israel seine Bodeneinsätze im Gazastreifen aus. Auf von der Armee veröffentlichten Videos waren Kolonnen israelischer Panzer und gepanzerter Bulldozer zu sehen. Weiter zeigten diese Aufnahmen israelische Scharfschützen, die Stellung in leerstehenden Wohnhäusern beziehen.

5 Uhr: Roter Halbmond: Krankenhaus im Gazastreifen in Gefahr

Der palästinensische Rote Halbmond hat Angriffe in der Nähe eines seiner Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens gemeldet, wo den Angaben zufolge rund 14.000 Zivilisten Schutz vor israelischen Bombenangriffen gesucht hatten. „Andauernde Artillerie- und Luftangriffe im Gebiet Tel al-Hawa im Gazastreifen, wo sich das al-Kuds-Krankenhaus befindet“, teilte die Organisation am Dienstag im Kurzbotschaftendienst X, ehemals Twitter, mit.

Das Krankenhausgebäude sei erschüttert und die geflüchteten Zivilisten und das Personal seien in Panik versetzt worden, hieß es weiter.

Der Leiter des Krankenhauses sagte der Nachrichtenagentur AFP, die israelische Armee habe ihm einen Befehl zur Evakuierung des Gebäudes erteilt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete den Aufruf als „zutiefst besorgniserregend“ und erklärte, es sei unmöglich, ein Krankenhaus zu evakuieren, ohne das Leben der Patienten zu gefährden.

Neben den Patienten beherbergt der Krankenhauskomplex nach Angaben des Roten Halbmonds 14.000 Zivilisten, die vor den israelischen Luftangriffen dorthin geflüchtet sind.

Der Rote Halbmond hatte bereits am Montag Angriffe in dem Gebiet gemeldet. Israel hat die Hamas wiederholt beschuldigt, Krankenhäuser als Versteck für Waffen oder Kämpfer zu nutzen. Die radikalislamische Palästinenserorganisation weist dies zurück.

4.38 Uhr: Palästinenser: „Gaza ist die Hölle auf Erden“

Während Israels Bodentruppen verstärkt im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas vorrücken, hat der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen mit drastischen Worten auf das Leiden der Zivilbevölkerung hingewiesen. Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates sagte Riad Mansur mit Blick auf die heftigen Kämpfe: „Gaza ist jetzt die Hölle auf Erden.“

4.30 Uhr: Israel vergleicht Bodenoffensive mit dem D-Day

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu lehnt jedoch trotz Kritik an der hohen Zahl ziviler Opfer eine Waffenruhe ab und verglich den Krieg gegen die Hamas mit dem Kampf der Alliierten gegen die Nazis. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan steckte sich derweil vor dem Weltsicherheitsrat einen gelben Davidstern mit den Worten „Never Again“ („Nie Wieder“) ans Revers. Dies erinnert an Sterne, die die Nazis im Dritten Reich Juden als Kennzeichen aufgezwungen hatten.

Erdan verglich Israels Bodenoffensive mit der Landung der Alliierten 1944 in der Normandie. Hätte es den Weltsicherheitsrat am 6. Juni 1944, auch als D-Day bekannt, gegeben, hätte es vermutlich auch eine heftige Debatte darüber gegeben, wie viel Strom und Treibstoff die Münchner Bürger noch hätten, spottete er vor dem UN-Sicherheitsrat. Der palästinensische UN-Vertreter Mansur flehte dagegen: „Behandeln Sie uns wie Menschen mit dem Respekt, den wir verdienen. Wir sind keine Untermenschen. Wir sind nicht von einem anderen Planeten.“