Am 31. Juli hat die amerikanische Tageszeitung New York Times eine Analyse veröffentlicht, die darstellt, dass immer mehr Ukrainer offen seien für Friedensgespräche. In dem Text wird am Anfang eine Ukrainerin porträtiert, die 61 Jahre alt ist und mit ihrer Mutter oft ins Zentrum von Kiew fährt, um den vielen toten ukrainischen Soldaten zu gedenken, die während der russischen Invasion in der Ukraine gestorben sind.
Sie wünsche sich eine bittere Niederlage für den Kreml. Aber sie sagt laut New York Times auch: „Besser ein schlechter Frieden als ein guter Krieg.“
Die New York Times stellt fest, dass immer mehr Ukrainer bereit seien für einen Deal mit Russland und für den Anfang von Friedensgesprächen, auch wenn nicht klar sei, welche Kompromisse die Ukrainer ganz genau mit der russischen Seite eingehen würden. Land abzugeben, sei es die Krim, sei immer noch unbeliebt. Dennoch löse sich die Haltung, man könne mit Russland gar nicht verhandeln, langsam auf, so die New York Times.
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Neue Umfragen mit anderen Ergebnissen als vor einem Jahr
In der New York Times heißt es weiter: „Mitte Juli ergab eine Umfrage des unabhängigen ukrainischen Medienunternehmens ZN.UA, dass rund 44 Prozent der ukrainischen Zivilbevölkerung den Beginn offizieller Gespräche mit Russland befürworten. Am 23. Juli veröffentlichte das Kiewer Internationale Institut für Soziologie eine Umfrage, aus der hervorging, dass fast ein Drittel der Ukrainer mit der Abtretung einiger Gebiete an Russland einverstanden wäre, um den Krieg zu beenden. Das sind mehr als dreimal so viele wie im Jahr zuvor.“
Eine 28-jährige Ukrainerin wird in dem Text porträtiert, die einen Mann hat, der an der Front kämpft. Sie fragt: „So viele Menschen sind gestorben, und wofür?“ Dann sagt sie laut New York Times weiter: „Ich möchte, dass alles zu Ende ist, zumindest irgendwie, denn ich habe einen Sohn, und ich möchte nicht, dass er in einer solchen Kriegszeit wie jetzt aufwächst.“

„Ein Pakt mit dem Teufel“
Auch auf der ukrainischen Führungsebene ändere sich die Einstellung mit Blick auf eine diplomatische Lösung, schreibt die New York Times. Die Ukraine sei besorgt, dass Donald Trump Präsident in den USA werden und die Unterstützung für die ukrainischen Truppen einstellen könnte. Außerdem sei man besorgt, dass Deutschland in seinem Haushalt von 2025 die militärische Unterstützung für die Ukraine halbiert.




