Vermüllung

Neukölln kriegt Rattenplage am Hermannplatz nicht in den Griff: Neue Regeln ab Juli

Der Bezirk kann die Rattenpopulation auf dem Hermannplatz nicht verringern. Nun werden ab kommenden Montag neue Maßnahmen ergriffen.

Auf dem Hermannplatz ist der „ideale Lebensraum“ für Ratten entstanden, teilt der Bezirk Neukölln mit.
Auf dem Hermannplatz ist der „ideale Lebensraum“ für Ratten entstanden, teilt der Bezirk Neukölln mit.Bernd von Jutrczenka/dpa

Der Bezirk Neukölln ergreift ab Juli harte Maßnahmen, um die Rattenplage am Hermannplatz zu bekämpfen. Grund für den Befall sind weggeworfene Lebensmittel und Abfälle, aber auch das Füttern von Haustieren und Vögeln, teilte das Bezirksamt mit. Dieses Verhalten schaffe einen „idealen Lebensraum für die Gesundheitsschädlinge“. Ab dem 1. Juli ist daher das Füttern von Tieren auf dem Hermannplatz verboten. Zusätzlich gebe es Anordnungen zur Beseitigung von Müll und Lagerung von Lebensmitteln. Plakate werden aufgehängt, die über die Probleme mit den Ratten und die Anordnungen informieren.

Es seien zahlreiche Ratten und Rattenlöcher gesichtet worden. Zudem gebe es viele Beschwerden und Meldungen von Nachbarn, hieß es in einer sogenannten Allgemeinverfügung, die im jüngsten Amtsblatt veröffentlicht wurde. „Ratten treten auf dem Hermannplatz in starker Häufung und Ausmaß auf“, hieß es.

Gefahr der Krankheitsverbreitung durch Ratten

Der Bezirk Neukölln räumte ein, dass die bisherigen Bemühungen, die Rattenpopulation auf dem Hermannplatz durch Giftköder zu reduzieren, nicht erfolgreich waren. Zudem warnte das Bezirksamt, dass infolge des Rattenbefalls die konkrete Gefahr der Verbreitung von Krankheiten bestehe. Wegen der unmittelbaren Nähe zu vielen Menschen und offenen Lebensmitteln gebe es auf dem Hermannplatz mit Wochenmarkt und vielen Lebensmitteln sowie zahlreichen U-Bahnstationen eine hinreichende Wahrscheinlichkeit für die Übertragungen.

Wanderratten könnten mehr als 100 Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen: Dazu gehören unter anderem Hepatitis, Tuberkulose, Tollwut, Fleckfieber, Salmonellen, Typhus, Toxoplasmose und Cholera.