Berlin

Neuer Volksentscheid geplant: Was Kai Wegner mit dem Tempelhofer Feld vorhat

Zehn Jahre nach dem Nein zur Bebauung will Kai Wegner das Tempelhofer Feld erneut zur Abstimmung stellen. 2026 könnte es einen neuen Volksentscheid geben.

Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin
Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von BerlinAnnette Riedl/dpa

Fahrradfahren, Inline-Skaten oder einfach nur Spazierengehen – all das könnte bald nur noch eingeschränkt möglich sein. Zumindest, wenn es nach Kai Wegner (CDU) geht. Berlins Regierender Bürgermeister zeigte sich in einem Interview mit der B.Z. zuversichtlich, dass es bald einen neuen Volksentscheid zur Zukunft des Feldes geben könnte. Der letzte fand 2014 statt.

Damals stimmte eine deutliche Mehrheit der Berliner Bevölkerung gegen eine Bebauung des ehemaligen Flughafens im Süden der Hauptstadt. Nun könnte es schon im kommenden Jahr erneut zur Abstimmung kommen. „Meine Zielrichtung ist, dass wir vielleicht schon 2026 die Berliner befragen können, wie sie sich diesen Ort wünschen“, erklärte der CDU-Politiker zu einer neuen Befragung. "Dann muss es sehr schnell in die Planung gehen", so Wegner weiter.

Wegner will Wohnungsnot durch Nutzung besser lösen

Wegner sieht vor allem die angespannte Wohnraumsituation in Berlin als entscheidenden Grund für eine Bebauung, zunächst nur am Rand des Geländes. „Wir haben zu wenig Wohnungen in unserer Stadt, deswegen müssen wir die Flächen nutzen“, betonte er. Mit Blick auf das damalige Votum ergänzte er: „Meinungen können sich aber auch verändern. Es braucht eine erneute Befragung der Berliner.“

Für Wegner steckt im Areal des alten Flughafens großes Potenzial, nicht nur in Bezug auf Wohnraum. „Ich glaube, dass diese Liegenschaft ein schlafender Riese ist. Hier stecken unglaubliche Entwicklungspotenziale drin“, so der CDU-Politiker. Auch das Flughafengebäude selbst werde, seiner Ansicht nach, „absolut unter Wert genutzt.“