Prenzlauer Berg

Viel teurer als gedacht: So soll der neue Jahnsportpark aussehen

Die Pläne für ein neues Stadion im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark stoßen nicht nur auf Zustimmung. Der Senat gibt nun weitere Details bekannt.

Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark soll neu gestaltet werden.
Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark soll neu gestaltet werden.Kay Nietfeld/dpa

Der Berliner Senat hat am Dienstag den Bebauungsplan für den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg vorgestellt. Der Entwurf soll nun an das Abgeordnetenhaus zur weiteren Beratung und Beschlussfassung weitergeleitet werden.

Nach Angaben von Bausenator Christian Gaebler (SPD) bildet der Plan die Grundlage für den Bau eines Stadions mit 20.000 Plätzen, aber auch für eine neue Sporthalle, ein Begegnungszentrum für Verbände und etliche Spielfelder für unterschiedliche Sportarten. Die heutige Gymnastikwiese soll demnach zum Teil erhalten bleiben, ebenso wie eine Platanenallee.

Jahnsportpark: Kosten wesentlich höher als gedacht

Unterm Strich werde es künftig 38 Bäume mehr auf dem Gelände geben als bisher, erläuterte Gaebler. In dem Entwurf für den Bebauungsplan sei auch der Nachweis erbracht worden, dass das Projekt im Hinblick auf den Artenschutz umsetzbar sei. Im Zuge des seit geraumer Zeit laufenden Stadionabrisses gab es juristische Auseinandersetzungen um Brutplätze für Vögel und den Lebensraum von Fledermäusen, in deren Folge sich der Rückbau der Westtribüne verzögert. Im November wurde der Abriss des Jahnstadions gerichtlich gestoppt, weil für 131 Spatzennester keine ausreichenden Ausweichquartiere bereitgestellt waren. 

Die Fassade wird die Farbe des alten Stadions aufgreifen und künftig in Rot erstrahlen. Zwei der Flutlichtmasten bleiben erhalten. Die für den Freizeitsport genutzte Sportwiese bleibt in Teilen ebenfalls bestehen.

Die voraussichtlichen Kosten für den kompletten neuen Sportpark bezifferte Gaebler auf 263,4 Millionen Euro. Sie liegen damit um ein Vielfaches höher als ursprünglich angedacht. Um unter 300 Millionen Euro zu bleiben, sei das Vorhaben an manchen Stellen abgespeckt worden, so Gaebler.

Der Senator geht davon aus, dass der Stadionneubau nach dem endgültigen Beschluss des Bebauungsplans und dem Abriss der alten, aus DDR-Zeiten stammenden Sportstätte 2026 beginnen kann. 2028 könnte das Stadion fertig sein, bis 2030 dann auch alle anderen Vorhaben auf dem Areal. Das Projekt hat nicht nur Befürworter, eine Bürgerinitiative sammelte in einer Petition über 14.000 Unterschriften dagegen.

Vor einem Monat waren bei Abrissarbeiten überraschend Asbestbaustoffe entdeckt worden, deren Existenz bisher nicht bekannt war. Laut Gaebler handelt es sich vermutlich um Schutt aus der Bauzeit, der damals wohl einfach in Hohlräumen entsorgt wurde. Nach seinen Worten geht der Senat davon aus, dass die Baufirma die Schadstoffe fachgerecht entsorgt – in Abstimmung mit den zuständigen Landesbehörden. Gaebler wies Vorwürfe der Bürgerinitiative zurück, wonach Gefahren durch den Asbest verschleiert und das Material nicht fachgerecht behandelt worden sei.