Wetter

Unwetter über Berlin: Sturmböen mit 105 Kilometern pro Stunde in Tegel

Wieder zieht ein Unwetter über die Hauptstadtregion. Heftige Stürme sorgen für einige entwurzelte Bäume. Zwei Menschen werden schwer verletzt.

In Berlin hat der Sturm mehrere Bäume entwurzelt.
In Berlin hat der Sturm mehrere Bäume entwurzelt.Wolfram Steinberg/dpa

Über Berlin und Brandenburg zog am Donnerstagabend erneut ein Unwetter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte an vielen Orten vor Gewitter mit Starkregen und Hagel. Lokal kam es zu Sturmböen mit über 100 Kilometern pro Stunde.

Nach Angaben eines Sprechers der Berliner Feuerwehr war vor allem der Norden und der Nordwesten Berlins von Sturm betroffen. Betroffen seien Nord-Spandau, Heiligensee und Tegel, so ein Sprecher der Feuerwehr. Im Tegeler Forst seien Straßen kaum passierbar wegen umgestürzter Bäume oder abgebrochener Äste. Teils seien auch Boote auf Gewässern umgekippt, Menschen hätten gerettet werden müssen. Dem Meteorologen Jörg Kachelmann zufolge wurde in Tegel eine Windgeschwindigkeit von 105 Kilometern pro Stunde gemessen.

Binnen kurzer Zeit wurden 580 Einsätze registriert, wie ein Feuerwehrsprecher gegen 20.30 Uhr sagte. Bislang gebe es zwei Schwerverletzte infolge des Unwetters. Beide Menschen wurden in Heiligensee in Reinickendorf verletzt. Einer war laut Feuerwehrsprecher zu Fuß unterwegs. Er wurde von einem umstürzenden Baum getroffen und fiel in einen Graben. Der andere saß in einem Auto, das unter einem umgestürzten Baum begraben wurde. Beide Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht.

Die Polizei meldete zudem einen umgestürzten Baum in Wedding. Dabei seien drei Fahrzeuge beschädigt worden. Personen seien nicht verletzt worden. In Berlin habe die Polizei einige Unfälle registriert, Ampeln seien ausgefallen.

In Potsdam wurde eine Frau bei einem Unwetter lebensbedrohlich verletzt. Sie sei zusammen mit einem Mann beim Fahrradfahren im Neuen Garten von einer herabstürzenden Baumkrone getroffen worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Der Mann erlitt nach Angaben der Feuerwehr schwere Verletzungen. Nähere Angaben machten Feuerwehr und Polizei nicht.

Auch in der Nacht drohen noch Gewitter und Schauer

Nachts gibt es zunächst noch mancherorts Gewitter und Schauer, die dann Richtung Polen abziehen. Es kühlt ab auf 19 bis 16 Grad. Der Wind weht laut DWD nur noch schwach bis mäßig.

Am Freitag sind viele Wolken am Himmel bei Temperaturen von maximal 24 Grad. Zeitweise fällt schauerartig Regen, der zum Abend nachlässt. Dann lockert die Wolkendecke auch etwas auf. Der Wind bläst mäßig, vereinzelt gibt es ein paar Böen. In der Nacht zum Samstag bleibt es trocken. Die Temperaturen sinken auf 14 bis 11 Grad.

Am Wochenende zeigt sich der Sommer wieder von seiner angenehmen Seite: Einige Wolken sind am Samstag am Himmel, in der Niederlausitz scheint die Sonne öfter durch. Im Nordosten Brandenburgs können ein paar Tropfen fallen, sonst bleibt es trocken. Das Thermometer klettert auf 26 bis 30 Grad.

Ein vom Sturm abgebrochener Baum liegt auf einem Auto in der Trabener Straße im Westen von Berlin.
Ein vom Sturm abgebrochener Baum liegt auf einem Auto in der Trabener Straße im Westen von Berlin.Michael Kappeler/dpa

Unwetter in Berlin: Ein Mensch tot

Erst vor wenigen Tagen forderte ein Unwetter in Berlin ein Todesopfer. Auch war wegen der Wetterlage am Montag der komplette S-Bahn-Verkehr in der Hauptstadt über Stunden eingestellt worden. Umgestürzte Bäume hatten im Feierabendverkehr mehrere Strecken blockiert. Erst am Abend fuhren wieder erste S-Bahnen.