Friedrichshain-Kreuzberg

Nach Vergewaltigung: Kai Wegner lässt Sperrstunde im Görlitzer Park prüfen

Der Regierende Bürgermeister von Berlin hat Gegenmaßnahmen für den Görlitzer Park angekündigt. Auf einem Sicherheitsgipfel soll über die Zukunft des Parks debatiert werden.

Kai Wegner (CDU), regierender Bürgermeister von Berlin. 
Kai Wegner (CDU), regierender Bürgermeister von Berlin. dpa

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner will über die Zukunft des Görlitzer Parks debattieren. „Die Lage ist inakzeptabel, so wie die Situation dort ist, darf es nicht bleiben“, sagte der CDU-Politiker dem Tagesspiegel. Er werde deshalb mit Innensenatorin Iris Spranger (SPD), der Polizeiführung und dem Bezirk sprechen, „wie wir die Lage im Görlitzer Park schnell verbessern und die Sicherheit erhöhen können“.

Immer wieder kommt es in dem bekannten Park in Friedrichshain-Kreuzberg zu Straftaten. Meist geht es dabei um Drogenhandel und Taschendiebstähle. Am vergangenen Mittwoch sorgte ein besonders schlimmer Fall für Schlagzeilen. Im Juni war ein Pärchen im Park von einer Gruppe Dealer überfallen und ausgeraubt worden. Anschließend sei die 27 Jahre alte Frau vor den Augen ihres Freundes vergewaltigt worden, berichtete zuerst die B.Z. Die Täter seien danach geflohen. Später wurde ein 22-jähriger Mann in dem Zusammenhang verhaftet.

Sicherheitsgipfel im September

Kai Wegner kündigte nun an, der Görlitzer Park werde Thema bei einem Sicherheitsgipfel Anfang September sein. Mit Polizei, Feuerwehr und Verfassungsschutz solle diskutiert werden, wie Sicherheitsbehörden gestärkt und die Sicherheitslage in Berlin verbessert werden könnten. Ziel sei ein Maßnahmenpaket.

Mit Blick auf den Görlitzer Park sagte Wegner, die Vorschläge der Berliner Polizei zum Thema zu prüfen. Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte am Samstag gesagt, eine abendliche Schließung des Görlitzer Parks könne sinnvoll sein. „Sicher würde es zumindest uns als Polizei helfen, den Park vergleichbar dem Flugfeld Tempelhof einzuzäunen und die Zugänglichkeit des Parks zeitlich zu beschränken, indem man ihn nachts verschließt“, sagte sie.

Der Görlitzer Park ist einer von sieben sogenannten kriminalitätsbelasteten Orten in Berlin. Nach Angaben der Innenverwaltung ist es allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits zu acht Fällen von Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellem Übergriff im Görlitzer Park gekommen. Aus zwei schriftlichen Anfragen der Berliner Linksfraktion geht hervor, dass es seit dem Jahr 2018 zu 80 schweren Sexualdelikten kam.