Nach dem Anschlag am Bondi Beach im australischen Sydney ist der mutmaßliche Schütze wegen 59 Straftaten angeklagt worden. Die Anklagen umfassen einen terroristischen Akt, 15-fachen Mord und 40-fache schwere Körperverletzung mit Tötungsabsicht, berichtete der Sender ABC News.
Am Sonntag hatten die mutmaßlichen Angreifer – Vater und Sohn – am weltberühmten Bondi Beach auf Teilnehmer einer Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka gefeuert und 15 Menschen getötet, darunter ein zehnjähriges Kind und einen Holocaust-Überlebenden. Dutzende Menschen wurden teils schwer verletzt.
Täter soll zeitnah vernommen werden
Die australischen Behörden erklärten, es handele sich um einen antisemitischen Angriff. Australiens Premierminister Anthony Albanese sagte, die Täter seien offenbar von der Ideologie der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angetrieben worden.
Der Vater wurde von der Polizei am Tatort erschossen. Sein 24 Jahre alter Sohn Naveed A. überlebte. Er erwachte am Dienstag aus dem Koma und befindet sich laut ABC News weiterhin unter Polizeibewachung in einem Krankenhaus in Sydney. Der Polizeipräsident von New South Wales, Mal Lanyon, erklärte einem Reuters-Bericht zufolge, man warte darauf, dass die Wirkung der Medikamente nachlasse, bevor man ihn formell vernehme.
Chris Minns, der Premierminister des Bundesstaates New South Wales, in dem der Anschlag stattfand, sagte laut Reuters, das Parlament werde am 22. Dezember wieder zusammentreten, um über „dringende“ Reformen des Waffenrechts zu beraten. Dazu soll eine mögliche Begrenzung der Anzahl der Schusswaffen zählen, die eine einzelne Person besitzen darf, sowie die Erschwerung des Zugangs zu bestimmten Arten von Schrotflinten.
Drei Tage nach dem Anschlag auf die jüdische Feier am Bondi Beach in Sydney ist das erste Todesopfer beerdigt worden. Trauernde weinten, als der Leichnam von Eli Schlanger am Mittwoch in einem schwarzen Sarg in die Synagoge gebracht wurde. „Du bist mein Sohn, mein Freund und Vertrauter“, sagte Schlangers Schwiegervater Yehoram Ulman. „Der Gedanke, einen Tag ohne dich zu verbringen, erscheint mir nicht möglich.“ Rund um die Synagoge war die Polizei mit Patrouillen unterwegs.

