Australien

Anschlag in Sydney laut Premierminister durch „Ideologie des Islamischen Staates motiviert“

15 Menschen waren bei einem Anschlag auf ein jüdisches Fest am Bondi Beach getötet worden. Laut der australischen Regierung gibt es eine Verbindung zur Terrororganisation IS.

15 Menschen sind bei dem Angriff am Bondi Beach getötet worden.
15 Menschen sind bei dem Angriff am Bondi Beach getötet worden.Mick Tsikas

Der Anschlag am Bondi Beach im australischen Sydney war nach Darstellung des australischen Premierministers Anthony Albanese anscheinend von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) beeinflusst. „Es scheint, dass (der Anschlag) durch die Ideologie des Islamischen Staates motiviert war“, sagte Albanese dem Radiosender ABC Sydney. Die Angreifer, Vater und Sohn, hätten kurz zuvor eine „militärähnliche Ausbildung“ auf den Philippinen erhalten, berichtete zudem der Fernsehsender ABC unter Berufung auf Quellen der Sicherheitsbehörden.

Zwei Angreifer haben am Sonntag bei einer Veranstaltung anlässlich des jüdischen Festes Chanukka 15 Menschen getötet. Einer der mutmaßlichen Täter, ein 50-jähriger Mann, wurde am Tatort erschossen. Der 24-jährige Mann, der Sohn des 50-Jährigen, wurde angeschossen und festgenommen. Er soll seit langer Zeit Verbindungen zu Mitgliedern eines australischen Netzwerks von IS-Unterstützern gehabt haben, berichtete ABC weiter.

Nach Angaben von Premierminister Albanese hatte der australische Inlandsgeheimdienst den jungen Mann – damals noch ein Teenager – vor sechs Jahren wegen Verbindungen zu einer in Sydney ansässigen Terrorzelle des IS überprüft. Der Chef der Polizei des Bundesstaats New South Wales, Mal Lanyon, bestätigte derweil laut der britischen Zeitung Guardian, dass die beiden Attentäter im vergangenen Monat auf die Philippinen gereist waren. Der Zweck dieser Reise werde untersucht. Zudem befanden sich laut Lanyon mehrere Sprengsätze in dem Auto des 24-Jährigen sowie zwei selbstgemachte IS-Flaggen.

Die Regierung stufte die Tat vom Sonntag als antisemitischen Terroranschlag ein. Auf die Frage von ABC Sydney, ob er das Gefühl habe, genug gegen Antisemitismus in seinem Land getan zu haben, erwiderte Premier Albanese: „Wir tun, was wir können.“ Man werde weiter gegen Judenfeindlichkeit vorgehen. „Wir möchten den Antisemitismus ausmerzen. Das ist das Ziel.“ dpa