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Mutmaßlicher AKP-Ableger: Dava will auch bei Bundestagswahl antreten

Die Gruppierung Dava will sich auf ethische und religiöse Minderheiten in Deutschland konzentrieren. Kritiker bezeichnen sie als verlängerten Arm Erdogans. Zunächst nimmt sie die Europawahl in Blick.

Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel zur Bundestagswahl in eine Wahlurne.
Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel zur Bundestagswahl in eine Wahlurne.Michael Kappeler/dpa

Die von Kritikern als Ableger der türkischen Regierungspartei AKP eingestufte Gruppierung Dava strebt auch eine Teilnahme an der Bundestagswahl im kommenden Jahr an. „Wir wollen uns erst einmal auf die Europawahlen konzentrieren und schauen, inwieweit wir unser Wählerpotenzial mobilisieren können“, sagte Dava-Chef Teyfik Özcan den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Donnerstag. „Anschließend wollen wir uns bundesweit etablieren. Wir gehen momentan davon aus, dass wir zur Bundestagswahl im kommenden Jahr antreten werden.“

Derzeit sei die Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (Dava) noch eine politische Vereinigung, sage Özcan weiter. „Aber es ist längerfristig geplant, Dava in eine Partei umzuwandeln.“

Dava-Chef Özcan: Legen Fokus auf Minderheiten

Der 53-Jährige zeigte sich optimistisch über die Erfolgschancen von Dava. „Wenn ich die ganzen positiven Zuschriften als Indikator nehme, dann gehe ich fest davon aus, dass wir ins Europaparlament einziehen werden“, sagte er den RND-Zeitungen. Dava lege einen Fokus auf Wähler, die sich in Deutschland zu Minderheiten rechneten.

„Wir haben analysiert, wie groß unser Potenzial sein könnte unter Menschen, die sich zu einer ethnischen oder religiösen Minderheit in Deutschland zählen“, sagte Özcan weiter. „Da liegen wir bei fünf Millionen potenziellen Wähler, ohne autochthone Deutsche dazu zu zählen.“

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Der Dava-Vorsitzende wies erneut Vorwürfe zurück, die neue Gruppierung sei der verlängerte Arm des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland. „Wir haben keine Kontakte zur Erdogan-Regierung oder zu anderen ausländischen Regierungen“, sagte er den RND-Zeitungen. „Wir brauchen sie auch nicht.“

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, sagte derweil, er halte Dava für chancenlos. „Ich sehe da keinen Grund zur Panik“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Eine Partei, die nur nach ethnischen Kriterien gegründet wird und sich nur auf ethnische Fragen konzentriert, hat auch nur eine marginale Funktion.“ Im Laufe der Zeit werde sie ihre politische Arbeit wieder beenden.