Die von Kritikern als Ableger der türkischen Regierungspartei AKP eingestufte Gruppierung Dava strebt auch eine Teilnahme an der Bundestagswahl im kommenden Jahr an. „Wir wollen uns erst einmal auf die Europawahlen konzentrieren und schauen, inwieweit wir unser Wählerpotenzial mobilisieren können“, sagte Dava-Chef Teyfik Özcan den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Donnerstag. „Anschließend wollen wir uns bundesweit etablieren. Wir gehen momentan davon aus, dass wir zur Bundestagswahl im kommenden Jahr antreten werden.“
Derzeit sei die Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (Dava) noch eine politische Vereinigung, sage Özcan weiter. „Aber es ist längerfristig geplant, Dava in eine Partei umzuwandeln.“
Dava-Chef Özcan: Legen Fokus auf Minderheiten
Der 53-Jährige zeigte sich optimistisch über die Erfolgschancen von Dava. „Wenn ich die ganzen positiven Zuschriften als Indikator nehme, dann gehe ich fest davon aus, dass wir ins Europaparlament einziehen werden“, sagte er den RND-Zeitungen. Dava lege einen Fokus auf Wähler, die sich in Deutschland zu Minderheiten rechneten.
„Wir haben analysiert, wie groß unser Potenzial sein könnte unter Menschen, die sich zu einer ethnischen oder religiösen Minderheit in Deutschland zählen“, sagte Özcan weiter. „Da liegen wir bei fünf Millionen potenziellen Wähler, ohne autochthone Deutsche dazu zu zählen.“
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Der Dava-Vorsitzende wies erneut Vorwürfe zurück, die neue Gruppierung sei der verlängerte Arm des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland. „Wir haben keine Kontakte zur Erdogan-Regierung oder zu anderen ausländischen Regierungen“, sagte er den RND-Zeitungen. „Wir brauchen sie auch nicht.“


