USA

Erster Bruch? Musk kritisiert von Trump unterstütztes KI-Megaprojekt

Elon Musk äußert Zweifel an einem von Donald Trump angekündigten 500-Milliarden-Dollar-KI-Projekt. Was steckt dahinter?

Elon Musk und Donald Trump bei einer Kundgebung vor der Amtseinführung des Präsidenten.
Elon Musk und Donald Trump bei einer Kundgebung vor der Amtseinführung des Präsidenten.Alex Brandon/AP

Tech-Milliardär Elon Musk hat am Mittwoch Zweifel an einem von US-Präsident Donald Trump angekündigten Megaprojekt für Künstliche Intelligenz (KI) geäußert. Kurz nachdem Trump die neue massive Investition des Weißen Hauses in die KI-Infrastruktur angekündigt hatte, versuchte Musk, diese zunichtezumachen. Der Tesla- und X-Chef behauptet nämlich, das für die Investition versprochene Geld sei gar nicht verfügbar.

An seinem ersten vollen Tag im Weißen Haus hatte Trump am Dienstag eine große Investition zum Aufbau einer Infrastruktur für künstliche Intelligenz in den Vereinigten Staaten angekündigt, die vom japanischen Großinvestor SoftBank und dem ChatGPT-Hersteller OpenAI geleitet wird. Trump sagte, die Investition werde ein neues Unternehmen namens Stargate begründen. Die Führungskräfte von SoftBank, OpenAI und Oracle standen Trump bei der Ankündigung zur Seite. Ihre jeweiligen Unternehmen würden insgesamt 100 Milliarden Dollar in den Start des Projekts investieren, wobei in den kommenden Jahren bis zu 500 Milliarden Dollar in Stargate fließen sollen, so Trump.

Doch in einem Post auf seiner Social-Media-Plattform X sagte Musk, die Hauptinvestoren „haben das Geld eigentlich nicht“. Musk fügte in einem nachfolgenden Post hinzu: „SoftBank hat sich deutlich unter 10 Milliarden Dollar gesichert. Das weiß ich aus verlässlicher Quelle“.

Musks Kommentare markieren den seltenen Fall einer Differenz zwischen dem reichsten Mann der Welt und Donald Trump. Immerhin spielt Musk eine Schlüsselrolle in der neu eingesetzten Regierung, nachdem er 270 Millionen Dollar für den Wahlkampf ausgegeben hatte.

Elon Musk und OpenAI-Chef Sam Altman liegen im Clinch

Laut den US-amerikanischen Medien ist es keine große Überraschung sein, dass Musk eine OpenAI-Initiative angreift. Musk befindet sich in einem laufenden Rechtsstreit mit OpenAI und dessen CEO Sam Altman.  Musk, der gesagt hat, er „vertraue“ Altman nicht, behauptet in der Klage, dass ChatGPT seine ursprüngliche gemeinnützige Mission aufgegeben habe, indem es einige seiner fortschrittlichsten KI-Technologien privaten Kunden vorbehalte. OpenAI ist das weltweit führende KI-Startup, das Musk mitbegründet hat, bevor er 2018 das Unternehmen verließ.

Altman antwortete direkt auf Musks Behauptung auf X und schrieb: „Falsch, wie Sie sicherlich wissen. Wollen Sie den ersten bereits im Bau befindlichen Standort besuchen? Das ist großartig für das Land. Mir ist klar, dass das, was gut für das Land ist, nicht immer das Beste für Ihre Unternehmen ist, aber ich hoffe, dass Sie in Ihrer neuen Rolle (die USA) an die erste Stelle setzen werden.“

Eine mit dem Unternehmen Stargate vertraute Quelle sagte dem US-Sender CNN, Musks Behauptung sei falsch. Softbank, so die Quelle weiter, habe laut der jüngsten Gewinnzahlen 24,3 Milliarden Dollar in bar in seiner Bilanz und sei bereit, weitere Schulden aufzunehmen, um das Projekt zu finanzieren und mehr Kapital zu beschaffen.