Gesundheit

Mpox in Berlin: So viele Fälle gab es seit Jahresbeginn

Wegen der Mpox-Ausbreitung rief die WHO vor wenigen Tagen eine weltweite Notlage aus. Auch der Berliner Senat bereitet sich auf die neue Variante vor. Wie viele Mpox-Fälle gab es zuletzt in Berlin?

Die Zahl der nachweislich an Mpox erkrankten Menschen in Berlin ist im aktuellen Jahr auf 33 Fälle gestiegen.
Die Zahl der nachweislich an Mpox erkrankten Menschen in Berlin ist im aktuellen Jahr auf 33 Fälle gestiegen.National Institute of Allergy and Infectious Diseases/AP

In den vergangenen acht Monaten sind in Berlin 33 Menschen nachweislich an Mpox erkrankt. Von einer Infektion mit dem Virus seien ausschließlich Männer betroffen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) in seinem epidemiologischen Wochenbericht erklärt.

In Deutschland meldet Berlin bislang die meisten Mpox-Nachweise von allen Bundesländern, wie aus einer Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Bundesweit wurden dieses Jahr bisher 86 Mpox-Fälle an das RKI übermittelt (Stand 15. August). Im Vergleich zum Jahr 2022 befinden sich die Fallzahlen in Deutschland allerdings auf niedrigem Niveau. In dem Jahr verbreitete sich die Krankheit besonders stark. Damals gab es bis Mitte August allein in Berlin mehr als 1500 laborbestätigte Mpox-Fälle.

Nach Angaben der Berliner Gesundheitssenatorin Ina Czyborra bereite man sich nun auf den neuen Mpox-Erreger Klade 1b vor, der sich derzeit in Afrika ausbreitet. „In den nächsten Tagen werden wir uns auf Fachebene mit den beteiligten Institutionen austauschen und gemeinsame Reaktionen absprechen“, sagte die Senatorin am Freitag. Man könne an die bereits gemachten Erfahrungen mit vorherigen Varianten anknüpfen.

Mpox wurde früher Affenpocken genannt. Die Virus-Erkrankung wurde umbenannt, da die ursprüngliche Bezeichnung als „rassistisch und stigmatisierend wahrgenommen werden kann“, wie das RKI mitteilte.

Mpox: WHO ruft Notlage aus

Das Mpox-Virus breitet sich aktuell in Afrika stark aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Mittwoch wegen neuer Mpox-Ausbrüche auf dem Kontinent und einer neuen Virenvariante eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“ (PHEIC) ausgerufen. Es wurden dieses Jahr mehr als 14.000 Mpox-Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle aus der Demokratischen Republik Kongo und anderen Ländern gemeldet – mehr als im gesamten vergangenen Jahr.

Infektiologe: Keine unmittelbare Mpox-Gefahr für Deutschland

Für Menschen in Deutschland besteht nach Ansicht des Infektiologen Leif Erik Sander zunächst keine unmittelbare Gefahr. „Ich glaube nicht, dass eine Eintragung nach Europa jetzt unmittelbar bevorsteht, aber es ist natürlich total realistisch, dass das bei einer weiteren Ausweitung des Infektionsgeschehens passieren kann“, sagte Sander.

Schweden hatte am Donnerstag allerdings den ersten Fall der Mpox-Variante Klade 1b außerhalb von Afrika gemeldet. Dies wurde auf einer Pressekonferenz der Regierung und der Gesundheitsbehörde bestätigt. Der Patient, der sich in der Region Stockholm behandeln ließ, habe sich in einem infizierten Gebiet aufgehalten.

Mpox: So wird das Virus übertragen – das sind die Symptome

Mpox wird durch engen Körperkontakt übertragen, vor allem beim Sex. Das Virus löst vor allem Hautausschlag aus, aber auch Fieber und Muskelschmerzen. Bei Komplikationen kann es zu schweren Hautinfektionen mit Geschwürbildung, Lungenentzündung, Entzündungen des Gehirns oder einer Augeninfektion kommen, die zu Sehverlust führen kann. „Sehr selten können Erkrankte versterben“, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit.

Im Normalfall erholen sich die Betroffenen innerhalb von wenigen Wochen und die Erkrankung heilt von alleine aus. Neugeborene, Kinder, Schwangere, alte Menschen und Menschen mit Immunschwächen haben jedoch ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.

Infektionen mit der neuen Mpox-Variante Klade Ib (römisch 1 b), die sich in Afrika ausbreitet, sind nach Angaben von Gesundheitsexperten schlimmer als mit anderen Varianten. Sie sorgen für stärkeren Ausschlag am ganzen Körper und länger anhaltende Symptome. Frauen erlitten Fehlgeburten und für Kinder sei die Krankheit lebensgefährlich.

Bestimmten Personengruppen in Deutschland wird eine Impfung gegen Mpox empfohlen. Dazu zählen unter anderem Menschen, die sexuellen Kontakt mit einer mit Mpox infizierten Person hatten oder Männer, die Sex mit Männern haben und häufig den Partner wechseln.

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