Schweden

Gefährliche Mpox-Variante: Schweden bestätigt ersten Fall außerhalb Afrikas

Die WHO hatte wegen der Ausbreitung des Mpox-Virus eine internationale Notlage ausgerufen. Schweden meldet nun den ersten Fall der Variante Clade 1b außerhalb von Afrika.

Eine kolorierte rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des Mpox-Virus (grün) auf der Oberfläche von infizierten VERO E6-Zellen (blau). 
Eine kolorierte rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des Mpox-Virus (grün) auf der Oberfläche von infizierten VERO E6-Zellen (blau). Planet Pix via ZUMA Press Wire/imago

Schweden hat den ersten Fall der Mpox-Variante Clade 1b außerhalb von Afrika gemeldet. Dies wurde auf einer Pressekonferenz der Regierung und der Gesundheitsbehörde bestätigt. Der Patient, der sich in der Region Stockholm behandeln ließ, habe sich in einem infizierten Gebiet aufgehalten. Das Gesundheitssystem habe Maßnahmen zur Infektionskontrolle rund um den Patienten ergriffen, hieß es weiter. „Das ist natürlich etwas, das wir ernst nehmen“, sagte der schwedische Sozialminister Jakob Forssmed.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen der Ausbreitung des Mpox-Virus in Afrika am Mittwoch die höchste Alarmstufe ausgerufen: eine „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ wie beim Coronavirus Sars-CoV-2. Die Afrikanische Union hatte am Vortag bereits eine „kontinentale gesundheitliche Notlage“ ausgerufen.

Sorge bereitet den Experten vor allem die Virus-Variante 1b, die derzeit im Kongo und einigen anderen afrikanischen Ländern zirkuliert. Typische Symptome einer Infektion mit der 1b-Variante sind Hautausschläge am ganzen Körper. Bei milderen Varianten beschränkt sich der Ausschlag auf einzelne Körperteile wie Mund, Gesicht oder Genitalien. Neben Pusteln gehört auch Fieber zu den typischen Symptomen der Krankheit.

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Laut Olivia Wigzell von der schwedischen Volksgesundheitsbehörde besteht keine Gefahr, dass der Fall Auswirkungen auf die breite Bevölkerung hat. „Der Fall selbst erfordert unserer Einschätzung nach derzeit keine weiteren Infektionsschutzmaßnahmen, wir verfolgen die Entwicklung aber natürlich aufmerksam“, sagte Wigzell bei der Pressekonferenz mit dem Sozialminister.

Mpox-Untergruppe 2b breitete sich im Mai 2022 in Europa aus

Mpox-Viren waren ursprünglich vor allem bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet. Erstmals wurden sie in den 1970er Jahren in Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo entdeckt. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind bei engem Kontakt ebenfalls möglich, etwa beim Sex.

Im Mai 2022 hatte sich die Virus-Untergruppe 2b der jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannten Krankheit auch außerhalb Afrikas ausgebreitet, vor allem in Europa. Betroffen waren hauptsächlich Männer, die Sex mit Männern haben. Die WHO rief auch damals eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aus, die im Mai 2023 wieder endete. Die Virus-Untergruppe 2b ist allerdings deutlich weniger gefährlich als die sich derzeit ausbreitende Gruppe 1b. (mit dpa)