Nach Mordversuch in Steglitz: Tatverdächtiger zwei Monate auf freiem Fuß

Nachdem ein 32-Jähriger im vergangenen Dezember versucht haben soll, eine 19-Jährige auf der Schloßstraße in Steglitz-Zehlendorf mit einem Messer zu töten, wird er aufgrund seiner psychischen Auffälligkeiten an ein Krankenhaus mit psychiatrischer Abteilung überstellt. Wenige Tage später wird er jedoch entlassen, wie nun aus einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin hervorgeht.

Der 32-jährige polnische Staatsangehörige ist derweil Polizei bekannt: Er sei aufgrund mehrere Diebstähle, einem Einbruch und einer Körperverletzung unter Alkoholeinfluss vorbestraft, teilte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft auf Anfrage der Berliner Zeitung mit. Rund zwei Monate ist er nach der mutmaßlichen Tat auf freiem Fuß, bevor er am 25. Februar mit einem derweil erwirkten Haftbefehl festgenommen wird.

Vorwurf des versuchten Mords: Staatsanwaltschaft beantragt Sicherungsverfahren

Anfangs sei man von einer versuchten gefährlichen Körperverletzungen ausgegangen, teilte der Sprecher mit. Mittlerweile lautet der Vorwurf versuchter Mord. Es gebe keine Hinweise auf weitere Vorfälle zwischen seiner Entlassung und seiner Festnahme, hieß es.

Nachdem der Tatverdächtige im Februar festgenommen worden war, wurde er im Mai von der Untersuchungshaft in das Krankenhaus des Maßregelvollzugs verlegt. Da es Hinweise darauf gebe, dass der 32-Jährige im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt habe, hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun ein Sicherungsverfahren beantragt. Ziel sei „die dauerhafte Unterbringung des Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus“.