Der Fall eines Lehrers an einer Moabiter Grundschule, der aufgrund seiner sexuellen Orientierung von seinen Schülern massiv gemobbt wurde, sorgt bundesweit für Schlagzeilen. Oziel Inácio-Stech prangerte an, von der Schulleitung der Carl-Bolle-Schule nicht gegen das Mobbing unterstützt worden zu sein.
Zuvor sei er von Lehrern ermutigt worden, sich zu outen. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rate dazu. Auf Anfrage der Berliner Zeitung äußerte sich nun die Gewerkschaft. „Grundsätzlich setzen wir als GEW uns ein dafür ein, dass alle sich an der Schule wohlfühlen und Vielfalt gelebte Praxis ist“, heißt es in einem Statement der Pressesprecherin. Dazu gehöre auch, sich mit „diskriminierungskritischen Ansätzen“ zu befassen.
GEW verweist auf Schulleitung und Schulaufsicht
Im Fall von Diskriminierung sei es jedoch vor allem die Aufgabe von Schulleitung und auch Schulaufsicht, Betroffene von Diskriminierung zu unterstützten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen sowie Räume für Gespräche und Lösungen zu schaffen. „Die GEW und auch die Beschäftigtenvertretungen unterstützen betroffene Kolleg*innen ebenso“.
Der beschriebene Fall sei der GEW nicht bekannt. „Wenn Kinder und Jugendliche sich diskriminierend verhalten, ist es vor allem eine pädagogische Aufgabe, dem zu begegnen und diskriminierungskritische Bildungsangebote“, zu unterbreiten. „In schwerwiegenden Fällen können auch Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen erwogen und umgesetzt werden“.
Doch gegen die Schulleitung und die Schulaufsicht erhebt Inácio-Stech ebenfalls massive Vorwürfe. Anstatt etwas gegen das Mobbing zu unternehmen, habe ihn die Schulleitung nach Berichten einer Lehrerin zu sich gerufen. Inácio-Stech zeige eine „zu große Nähe“ zu den Schülerinnen und Schülern, wird ihm vorgehalten. Die Schulleiterin sagt in diesem Gespräch, er müsse sich „schützen“ vor „eventuell entstehenden Gerüchten“ an der Schule.



