Bundespolitik

Michael Roth über Weidel-Interview: „Niemand redet über ihre dämlichen Antworten“

Die Störung des Sommer-Interviews von Alice Weidel sieht auch Michael Roth kritisch. Der ehemalige SPD-Politiker wünscht sich mehr Fachlichkeit.

Michael Roth war bis Mai 2025 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages.
Michael Roth war bis Mai 2025 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages.IMAGO/Janine Schmitz/photothek.de

Im politischen Berlin ist es derzeit das beherrschende Thema: das Sommerinterview mit AfD-Fraktionschefin Alice Weidel. Massive Proteste störten das Gespräch zwischen der Politikerin und der ARD – insbesondere durch Aktionen des linken Künstlerkollektivs „Zentrum für Politische Schönheit“ (ZPS). Doch die Störaktionen stoßen nicht überall auf Zustimmung.

So bezog etwa Michael Roth (SPD), langjähriger Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, klar Stellung: „Eine zynische, rechtsextreme, fachlich schwache Politikerin entlarvt man nicht mit Geschrei und Lautstärke, sondern mit professionellem, kritischem, klugem Journalismus. Niemand redet über ihre dämlichen Antworten, alle über das Drumherum.“

AfD fordert Wiederholung des Interviews

In den Reihen der AfD fiel die Reaktion erwartungsgemäß heftig aus. Die Partei fordert nicht weniger als eine Wiederholung des Interviews. „In einer solchen Situation hätte die ARD für ein faires, ungestörtes Interview ins Studio ausweichen müssen“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Markus Frohnmaier, dem Nachrichtenportal Politico.

Auch die ARD sieht sich mit Kritik konfrontiert. Während des Gesprächs hatte Alice Weidel wiederholt Verständnisprobleme mit den Fragen von Interviewer Markus Preiß. Um ähnliche Vorfälle künftig zu vermeiden, kündigte die ARD an, ihre organisatorischen Abläufe bei Außeninterviews zu überarbeiten.