Geopolitik

Mexiko mischt sich in Konflikt zwischen den USA und Venezuela ein

Claudia Sheinbaum warnt vor einer Eskalation zwischen Washington und Caracas. Zugleich bietet sich Mexikos Präsidentin als Vermittlerin an und kritisiert die Untätigkeit der Vereinten Nationen.

Mexikos Präsidentin <a href="https://www.berliner-zeitung.de/news/mexikos-praesidentin-claudia-sheinbaum-auf-offener-strasse-sexuell-belaestigt-mann-festgenommen-li.10004308">Claudia Sheinbaum</a>
Mexikos Präsidentin Claudia SheinbaumYuri Cortez/AFP

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat sich angesichts der wachsenden Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela in den Konflikt eingeschaltet. Sie warnte vor einer weiteren Eskalation in der Region und bekräftigte, dass Mexiko grundsätzlich jede Form ausländischer Intervention ablehne. Mexiko stehe für Dialog, Selbstbestimmung und die friedliche Beilegung internationaler Konflikte, sagte Sheinbaum bei einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt.

Zugleich forderte die Präsidentin ein stärkeres Engagement der Vereinten Nationen. Die Uno sei in dem Konflikt bislang „auffällig abwesend“, sagte Sheinbaum. Es sei die Aufgabe der Vereinten Nationen, „Blutvergießen zu verhindern und sich immer um eine friedliche Beilegung von Konflikten zu bemühen“. Mexiko appelliere daher an die Uno, ihrer Verantwortung nachzukommen und eine Eskalation zu verhindern.

Mexiko bietet Vermittlerrolle an

Sheinbaum betonte, Mexikos Haltung gelte unabhängig von politischen Bewertungen der Regierung in Caracas und des Regierungsstils von Präsident Nicolás Maduro. „Unabhängig von Meinungen über den Regierungsstil in Venezuela gilt für uns: Nein zur ausländischen Einmischung“, sagte sie. Mexiko könne, falls beide Seiten dies wünschten, eine Vermittlerrolle übernehmen und als Ort für Gespräche oder als Verhandlungsplattform dienen. Alternativ könnten auch andere Vermittler eingebunden werden, um einen regionalen Konflikt zu vermeiden.

Hintergrund sind jüngste Schritte der US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Die Vereinigten Staaten haben in den vergangenen Monaten mehrere Kriegsschiffe sowie den größten Flugzeugträger der Welt vor der Küste Venezuelas in Stellung gebracht. Bei Angriffen auf Boote mutmaßlicher Drogenschmuggler kamen demnach seitdem mehr als 90 Menschen ums Leben. Vergangene Woche beschlagnahmten die USA zudem erstmals einen Öltanker vor der Küste Venezuelas. Am Dienstag kündigte Trump schließlich eine vollständige Blockade aller sanktionierten Öltanker an, die Venezuela anlaufen oder verlassen.

Trump verschärft den Ton gegen Venezuela

Trump erklärte zudem, Venezuela sei von der „größten Armada, die jemals in der Geschichte Südamerikas versammelt wurde“, umgeben. Die US-Regierung wirft Caracas vor, Einnahmen aus der Ölindustrie zur Finanzierung krimineller Aktivitäten zu nutzen. Trump beschuldigt außerdem Venezuelas Präsidenten Maduro, Drogenbanden zu kontrollieren und gezielt gegen die Vereinigten Staaten einzusetzen.

Maduro wies die Vorwürfe zurück. Er vermutet hinter dem Vorgehen der USA Pläne zu seinem Sturz und sprach von einem Versuch, Venezuela wegen seiner Rohstoffe zu „kolonisieren“. Venezuela werde seine Souveränität verteidigen, erklärte Maduro.