Huntingdon

Menschen in Zug in England niedergestochen: Polizei nennt neue Details zu Verdächtigen

Am Samstagabend sticht mindestens eine Person offenbar wahllos auf Menschen in einem Zug nach London ein. Was bisher bekannt ist.

Forensische Ermittler stehen auf dem Bahnsteig des Bahnhofs Huntingdon in Cambridgeshire.
Forensische Ermittler stehen auf dem Bahnsteig des Bahnhofs Huntingdon in Cambridgeshire.Chris Radburn/dpa

In einem Zug in England ist es am Samstagabend zu einem Messerangriff gekommen, bei dem zehn Menschen verletzt wurden. Wie der britische Sender BBC berichtete, war ein Zug von Doncaster nach London unterwegs, als gegen 18.25 Uhr (Ortszeit) eine mindestens eine Person begonnen habe, mit einem Messer wahllos auf Menschen einzustechen.

Die Polizei wurde gegen 19.40 von Passagieren alarmiert. Der Zug kam zu einem ungeplanten Halt in der Stadt Huntingdon im Osten des Landes.

Zeugen berichteten, wie bewaffnete Polizisten am Bahnsteig ihre Waffen auf einen Mann richteten, der mit einem großen Messer vor dem Zug stand. Gegen ihn sei ein Elektroschocker eingesetzt worden. Er wurde festgenommen. Auch eine weitere Person wurde festgenommen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um zwei Männer im Alter von 32 und 35 Jahren. Beide haben die britische Staatsangehörigkeit.

Messerattacke in Zug: Neun Menschen lebensgefährlich verletzt

Elf verletzte Menschen – neun davon mit lebensgefährlichen Verletzungen – wurden zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Mittlerweile schweben zwei von ihnen noch in Lebensgefahr, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Vier wurden mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen. Genauere Details zu ihnen sind noch nicht bekannt.

Die britische Transportpolizei erklärte die Attacke als „schweren Vorfall“, Beamte der Terrorismusbekämpfung unterstützen die Ermittlungen, „um die vollständigen Umstände und Motive dieses Vorfalls aufzuklären“. Weiter gab die Polizei an, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt das Codewort „Plato“ ausgerufen hatte, das von den Rettungsdiensten bei einem „marodierenden Terroranschlag“ verwendet wird –, dies jedoch später wieder zurückgenommen hat. Die genauen Hintergründe des Vorfalls sind noch völlig unklar. Die Polizei geht jedoch nicht von einem Terroranschlag aus.

Der britische Premierminister Keir Starmer äußerte sich auf der Plattform X zu dem Vorfall. „Das erschütternde Ereignis in einem Zug in der Nähe von Huntingdon ist äußerst besorgniserregend“, so Starmer.

Großbritannien hat seit Jahren mit einem Problem bei der Messergewalt zu kämpfen. Nach Regierungsangaben nahm die Messergewalt in England und Wales seit 2011 stetig zu. Starmer sprach in diesem Zusammenhang von einer „nationalen Krise“.