Am Freitagabend kam es im Hamburger Hauptbahnhof zu einem schweren Messerangriff: Eine 39-jährige Frau soll auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 insgesamt 18 Menschen haben.
Am Tag nach der Bluttat befinden sich alle Verletzten in einem stabilen Zustand, wie die Polizei am Samstag mitteilte.
Drei Frauen im Alter von 24, 52 und 85 Jahren sowie ein 24-jähriger Mann wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert. Sieben weitere Personen erlitten schwere Verletzungen, zudem wurden sieben Menschen leicht verletzt.
Unterbringung der Tatverdächtigen in psychiatrischer Klinik angeordnet
Die Polizei nahm am Tatort eine 39-jährige deutsche Frau fest, bei der möglicherweise eine psychische Erkrankung vorliegt. Ein Haftrichter ordnete am Samstagnachmittag die Unterbringung der Tatverdächtigen in einer psychiatrischen Klinik an.
Laut Polizei lautet der Unterbringungsbefehl auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in 15 Fällen. Er beziehe sich auf die Personen, die durch direkte Messerangriffe verletzt wurden und dabei Schnitt- oder Stichverletzungen unterschiedlichen Schweregrads erlitten.
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— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) May 23, 2025
Unser Pressesprecher, Florian Abbenseth, mit einem Statement: pic.twitter.com/ApKsJ4lp1j
Laut Informationen der Bild war die Frau bereits mehrfach in psychiatrischer Behandlung und ist polizeibekannt. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen, das Tatmesser wurde sichergestellt.
Nach Angaben der Polizei liegen keine Hinweise auf eine politische Motivation vor. „Vielmehr bestehen inzwischen sehr konkrete Hinweise auf eine psychische Erkrankung der Tatverdächtigen“, teilte die Polizei mit.
Der Angriff ereignete sich gegen 18:00 Uhr, zu Beginn der Hamburger Schulferien, in einem stark frequentierten Bereich des Bahnhofs. Die Gleise 11 bis 14 wurden vorübergehend gesperrt, der Zugverkehr ist inzwischen wieder aufgenommen worden, teilte die Deutsche Bahn mit, die jedoch empfiehlt, alle Bahnverbindungen online zu überprüfen.
Nach Angriff: AfD nennt Messerverbotszonen „dumm und naiv“
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zeigten sich erschüttert und sprachen den Opfern und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl aus.
Der Vorsitzende der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dirk Nockemann, kommentierte den Vorfall ebenfalls und kritisierte in einem Post bestehende Sicherheitsmaßnahmen als nicht ausreichend scharf: Wer glaube, Messerverbotszonen würden Täter von solchen Angriffen abhalten, sei „gefährlich, dumm und naiv“.
Seit dem 15. Dezember 2024 gilt in allen Hamburger Bahnhöfen ein generelles Waffenverbot.
Der Vorsitzende der Bundespolizei in der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Andreas Roßkopf, hat nach der Messerattacke Konsequenzen gefordert. Solche Gewalttaten ließen sich zwar nie vollständig verhindern ließen, so Roßkopf einem Bericht des Hamburger Abendblatts zufolge, dennoch sei es jetzt dringend notwendig, der Bundespolizei flächendeckende Kontrollmöglichkeiten an Bahnhöfen zu geben. Denkbar sei demnach der verstärkte Einsatz Künstlicher Intelligenz. Die Sicherheitsbehörden benötigten „KI-unterstützte Kameratechnik, die auch Verhaltenserkennung beinhaltet, sodass solche Verhaltensauffälligkeiten im Vorfeld schon erkannt werden könnten“, erklärte Roßkopf.
Darüber hinaus sprach sich Roßkopf für den verstärkten Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) aus. Die Sicherheitsbehörden benötigten „KI-unterstützte Kameratechnik, die auch Verhaltenserkennung beinhaltet, sodass solche Verhaltensauffälligkeiten im Vorfeld schon erkannt werden könnten“, erklärte er.

