Kommentar

Nach Messerangriff an Berliner Grundschule: Die Politik schaut weg

Politik und Justiz haben jahrelang geschlafen. Mit einem stadtweiten Messerverbot und harten Strafen würde man diesem Umstand Rechnung tragen. Ein Kommentar.

Ein illegales Messer dabeizuhaben, scheint eine coole Sache zu sein.
Ein illegales Messer dabeizuhaben, scheint eine coole Sache zu sein.Cavan Images/imago

Ein richtiger Junge hat Streichhölzer dabei, 20 Pfennig für ein Telefonat, ein Gummi für den Katschi und ein Taschenmesser – zum Schnitzen. Die Zeit, in der das galt, ist lange vorbei. Sehr lange sogar. Inzwischen hat ein Junge, der etwas auf sich hält, das neueste Smartphone griffbereit in der Tasche und oft ein Springmesser. Natürlich gilt dies nicht für alle, aber für einige Kreise und Milieus sehr wohl.

Im Gefolge von Ballerspielen, Gewaltvideos, TikTok, Gangsta-Rap und – man muss es so sagen – grenzenloser Migration erblühte in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine Art Jugendkultur, in der sich Straftaten ereignen, die ratlos machen: Wenn sogar Kinder mit einem Messer auf Menschen einstechen. So geschah es am Donnerstagmorgen in Berlin-Spandau, als ein 13-jähriger Junge einen Zwölfjährigen lebensgefährlich verletzte. So geschah es am Donnerstagabend in Remscheid, als ein Elfjähriger auf einen 13-Jährigen einstach.

Berliner Zeitung

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