Nordrhein-Westfalen

Messer-Attacke von Bielefeld: Radikalisierte sich der Verdächtige beim IS?

Ein Mann sticht wahllos auf Feiernde in der Bielefelder Innenstadt ein. Er wird festgenommen. Nun gibt es neue Informationen über ein mögliches Motiv.

Einsatzkräfte der Polizei führen den Tatverdächtigen nach seiner Festnahme ab.
Einsatzkräfte der Polizei führen den Tatverdächtigen nach seiner Festnahme ab.Tim Oelbermann/dpa

Nach einem Messerangriff mit mehreren Verletzten vor einer Bar in Bielefeld ist der Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen worden. Die Ermittlungen zum Motiv des 35-jährigen Syrers dauerten an, insbesondere hinsichtlich eines „etwaigen islamistischen Hintergrunds der Tat“, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Bielefeld am Dienstag mitteilten. Der Mann wurde am späten Montag in Heiligenhaus nahe Düsseldorf festgenommen worden.

Nach Informationen des Westdeutschen Rundfunks (WDR) könnte sich der Tatverdächtige vor kurzem radikalisiert und sich für die Terrororganisation IS interessiert haben. Dem WDR liegen außerdem Hinweise vor, dass die Polizei die Tat intern als Anschlag bewertet. Die Polizei selbst äußerte sich dazu nicht.

Bielefeld: Verdächtiger beantragte 2023 Asyl

Am frühen Sonntagmorgen wurden in Bielefeld mindestens fünf Personen von einem Mann verletzt, einige von ihnen schwer. Informationen der Behörden zufolge feierten mehrere Menschen vor einer Bar in der Bielefelder Innenstadt, als ein Mann an die Gruppe herantrat und mehrere Menschen mit einem scharfen Gegenstand verletzte.

Dem 35-Jährigen wird nun versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in vier Fällen vorgeworfen. Er soll die Tat mit einem Messer und einem speerähnlichen Gegenstand verübt haben. Der Verdächtige flüchtete zunächst vom Tatort, die Polizei fahndete mit einem Großaufgebot nach ihm – mit Erfolg.

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen syrischen Staatsangehörigen, der über die Türkei nach Europa eingereist sei. Im Dezember 2023 erhielt er in Deutschland nach einem Asylantrag einen befristeten Schutzstatus durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. (mit AFP)