USA

Meloni veröffentlicht Video von Begegnung mit Musk – Trump schaut zu

Elon Musk und Giorgia Meloni verstehen sich gut. Bei ihrem Treffen mit Donald Trump ist der Milliardär jedoch nicht anwesend. Was dahinter steckt.

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni und Elon Musk pflegen ein freundschaftliches Verhältnis.
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni und Elon Musk pflegen ein freundschaftliches Verhältnis.Palazzo Chigi

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat ein Video von einer kurzen Begegnung mit Elon Musk in Anwesenheit von US-Präsident Donald Trump veröffentlicht. „Ich freue mich, meinen Freund Elon Musk wieder in Washington zu sehen“, schreibt sie dazu. Das am Samstag geteilte Video zeigt, wie sie und der Tesla-Milliardär sich mit einem Kuss begrüßen. „Schön, dich zu sehen“, sagt Musk. „Es ist mir ein Vergnügen“, antwortet Italiens Regierungschefin.

Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa war Musk bei Melonis Treffen mit Trump nicht anwesend. Doch interessanter ist Ansas Hinweis auf einen Beitrag von Musks italienischem Vertreter, Andrea Stroppa, ebenfalls auf X. „Elon ist heute nicht in Washington, wünscht aber alles Gute für die amerikanisch-italienischen Beziehungen“, antwortet Stroppa auf die Frage eines Nutzers, ob Musk an dem Treffen teilnehmen werde.

Gespräche zwischen Italien und Musk-Firma auf Eis gelegt

Wie Ansa unter Berufung auf einen hochrangigen italienischen Regierungsbeamten berichtet, ist es möglich, dass Musk nicht an den Gesprächen zwischen Meloni und Trump teilgenommen hat, um eine Kontroverse über mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden.

Im März hatte Italiens Verteidigungsminister erklärt, dass Gespräche zwischen Italien und Musks SpaceX-Konzern über ein mögliches Milliardengeschäft zur Nutzung des Starlink-Satellitensystems vorerst auf Eis gelegt würden. Die Diskussionen über ein mögliches Abkommen fokussierten sich zu sehr auf die Person Musk, sagte Guido Crosetto. „Man spricht nicht über den technischen Plan.“

Crosetto bezeichnete Musk als ein „visionäres Genie“, das eine „echte Revolution“ herbeigeführt habe, „mehr im Weltraum als bei Autos“. Die kontrovers geführte Diskussion solle sich jedoch wieder beruhigen, dann könne man die Gespräche auf einer technischen Ebene wieder aufnehmen. „Es geht darum, was für die Nation am nützlichsten und sichersten ist“, so Crosetto.

Eine Space-X-Rakete mit 23 Starlink-Satelliten. Die Gespräche zwischen Italien und Musk über ein mögliches Milliardengeschäft zur Nutzung des Satellitensystems liegen vorerst auf Eis.
Eine Space-X-Rakete mit 23 Starlink-Satelliten. Die Gespräche zwischen Italien und Musk über ein mögliches Milliardengeschäft zur Nutzung des Satellitensystems liegen vorerst auf Eis.Jennifer Briggs/dpa

Meloni und Musk pflegen ein freundschaftliches Verhältnis. Ein solches Geschäft wäre deswegen besonders heikel. Die Opposition kritisiert dies wegen möglicher Abhängigkeiten scharf.

Als der Tesla-Chef ihr im vergangenen September in New York den „Global Citizen Award 2024“ des Atlantic Council überreichte, bezeichnete er sie als „eine Person, die innerlich noch schöner ist als äußerlich“, „eine Ministerpräsidentin, die unglaubliche Arbeit geleistet hat, mit Rekordwachstum und Rekordbeschäftigung“, „eine ehrliche, echte, authentische Person“.

Musk in Ungnade gefallen?

US-Medien hatten zudem bereits über wachsende Spannungen im Team Trump berichtet – so war Musk wegen seines rabiaten Vorgehens zur Senkung der Staatsausgaben kritisiert worden. Trump hält bislang an Musk fest, hat laut dem Magazin „Politico“ aber bereits angedeutet, dass Musk in den kommenden Wochen aufhören und in seine Unternehmen zurückkehren werde.

Vergangene Woche hatte Musk den Handelsberater Trumps, Peter Navarro, als „Idioten“ beschimpft. Er sei „dümmer als ein Sack Backsteine“, schrieb Musk im Onlinedienst X. Er kommentierte damit ein Video, in dem Navarro über Musk sagt, er sei kein „Autobauer“, sondern lediglich jemand, der Autos aus Teilen „zusammensetzt“, die aus Asien importiert seien. Der Milliardär hatte zuvor indirekt Trumps Zollpolitik kritisiert, als deren Architekt Navarro gilt.

Navarro hat im Streit mit dem reichsten Menschen der Welt um die Zollpolitik versöhnliche Töne angeschlagen. „Ich wurde schon Schlimmeres genannt. Mit Elon ist alles in Ordnung“, sagte er am Sonntag im US-Fernsehsender NBC. (mit AFP, dpa)