Kriminalität

Mehr rechte Straftaten in Brandenburg als in jedem anderen Bundesland

In den ostdeutschen Bundesländern kommt es öfter zu rechtsextrem motivierten Straftaten als in Westdeutschland. An der Spitze lag zuletzt Brandenburg.

In Brandenburg hat es im ersten Halbjahr 2025 bereits mehr als 1160 rechte Straftaten gegeben.
In Brandenburg hat es im ersten Halbjahr 2025 bereits mehr als 1160 rechte Straftaten gegeben.Christoph Reichwein/dpa

Rechte Straftaten werden, gemessen an der Einwohnerzahl, deutlich öfter in ostdeutschen Bundesländern verzeichnet als in westdeutschen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Clara Bünger hervor. An der Spitze lag 2024 demnach Brandenburg mit 142 solcher Delikte auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Danach folgten Mecklenburg-Vorpommern mit 139, Sachsen-Anhalt mit 137, Thüringen mit 135 und Sachsen mit 104.

Bei den hier gesammelten Delikten handelt es sich den Angaben zufolge um Straftaten wie Propagandadelikte, Beleidigung, Volksverhetzung und Sachbeschädigung. Es werden außerdem Gewalttaten, Fälle von Körperverletzung und Brandstiftung gemeldet.

Mehr als 1660 rechtsextreme Straftaten in Brandenburg 2025

Auf die Bundesländer im Osten folgen dem Bericht zufolge die Stadtstaaten Berlin mit 76, Hamburg mit 73 und Bremen mit 57 rechten Straftaten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Saarland waren es demnach 54, in Schleswig-Holstein 51. Bei 51 lag auch der Durchschnitt. Bevölkerungsreiche Länder wie Baden-Württemberg (33), Nordrhein-Westfalen (31) und Bayern (27) lagen deutlich darunter.

Das brandenburgische Innenministerium hatte zuletzt berichtet, dass die Zahl rechtsextremistisch motivierter Straftaten in dem Bundesland im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten um fast zehn Prozent gestiegen sei. Insgesamt wurden nach vorläufigen Zahlen im ersten Halbjahr dort mehr als 1660 Taten erfasst.