USA

McDonald’s wird zur Wahlkampfarena: Donald Trump an der Pommes-Station

Kamala Harris soll als Studentin bei McDonald’s gearbeitet haben. Weil das bei der Mittelschicht gut ankommt, streut Trump Zweifel daran – und inszeniert sich als Mitarbeiter der Fast-Food-Kette.

Donald Trump gibt eine Pommes-Bestellung raus.
Donald Trump gibt eine Pommes-Bestellung raus.Doug Mills/dpa

In den letzten Tagen seiner Präsidentschaftskandidatur holt Donald Trump mit McDonald’s eines der bekanntesten US-amerikanischen Unternehmen in die politische Arena. Der 78-jährige Republikaner bediente am Sonntag die Kunden der Fast-Food-Kette in Pennsylvania. Er stand an der Pommes-Ausgabestation und gab anschließend eine improvisierte Pressekonferenz, bei der er durch das Drive-In-Fenster Fragen beantwortete.

Während Reporter und Mitarbeiter zusahen, zeigte ein Angestellter Trump, wie man Körbe mit Pommes Frites in Öl taucht, sie salzt und mit einer Schaufel in Schachteln füllt. Trump, ein bekannter Fan von Fast Food und notorischer Keimfeind, zeigte sich erstaunt, dass er die Pommes nicht mit den Händen anfassen musste. „Es erfordert tatsächlich großes Fachwissen, um es richtig und schnell zu machen“, sagte Trump mit einem Grinsen, nachdem er seine Anzugjacke gegen eine Schürze eingetauscht hatte. 

Arbeitete Kamala Harris als Studentin bei McDonald’s?

Die Bedienung der Pommes-Maschine ist derselbe Job, den die Vizepräsidentin Kamala Harris eigenen Angaben zufolge als Studentin ausgeübt hat – ein biografisches Detail, das während ihrer ersten Kampagne für das Präsidentenamt bekannt wurde. Seitdem ist es zu einem Kernstück ihrer Herkunftsgeschichte aus der Mittelschicht geworden, mit der die Demokratin die Wähler ansprechen und für sich gewinnen will, berichtet unter anderem CNN

Trump hatte Harris zuletzt in Interviews und auf der Wahlkampftour beschuldigt, ihre Schilderungen über ihren Job bei McDonald’s seien nicht wahr, ohne dafür Beweise geliefert zu haben. Sein Besuch in dem Restaurant sei ein weiterer Versuch, Zweifel an der beruflichen Laufbahn der Demokratin zu säen, hieß es.

Donald Trump: „Ich bin auf der Suche nach einem Job“

„Ich bin auf der Suche nach einem Job“, sagte Trump am Sonntag zum Betreiber des McDonald's in Feasterville-Trevose. „Und ich wollte schon immer bei McDonald's arbeiten, aber ich habe es nie getan. Ich trete gegen jemanden an, der behauptet hat, dass er es getan hat, aber es hat sich als eine völlig falsche Geschichte herausgestellt.“ Harris ignorierte die Vorwürfe von Trump weitgehend, ebenso wie Anrufe seiner Anhänger und Anfragen konservativer Nachrichtensender, Beweise für ihre Zeit bei McDonald's zu liefern. Ihre Kampagne reagierte nicht auf eine Bitte um einen Kommentar zu Trumps Anschuldigung und seinem bevorstehenden Besuch bei McDonald's, schreibt CNN. 

Trumps Auftritt sorgte für Aufsehen in Feasterville-Trevose, das zu Bucks County gehört, einem wichtigen Wählergebiet nördlich von Philadelphia. Eine große Menschenmenge säumte die Straße vor dem Restaurant. Nachdem Trump den Leuten in der Drive-In-Spur Tüten zum Mitnehmen serviert hatte, lehnte er sich aus dem Fenster, um sich den Fragen der Journalisten zu stellen. Der ehemalige Präsident, der nach seiner Wahlniederlage 2020 ständig von Betrug sprach, sagte, er werde die Ergebnisse der Abstimmung im nächsten Monat respektieren, „wenn es eine faire Wahl ist“, berichtet die Associated Press (AP)

Als ein anderer Reporter fragte, welche Botschaft er für Harris zu ihrem 60. Geburtstag am Sonntag habe, sagte Trump: „Ich würde sagen, Happy Birthday, Kamala“, und fügte hinzu: „Ich denke, ich werde ihr ein paar Blumen schenken.“