In Marzahn-Hellersdorf findet an diesem Samstag erneut die Marzahn-Pride statt. Parallel dazu hat eine Gruppe Neonazis eine Gegendemonstration unter dem Motto „Gegen Identitätsverwirrung und Genderpropaganda“ mit 300 Teilnehmenden angemeldet. „Mit großer Sorge sehe ich, wie die bunte ‚Pride Parade‘ in Marzahn von Neonazis gestört werden soll. Das darf nicht passieren“, sagte Berlins Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Cansel Kiziltepe (SPD).
Die sechste Marzahner Pride soll am Samstag mit rund 1.000 erwarteten Teilnehmenden durch den Ostberliner Stadtteil ziehen. „Wenn ihr angegriffen werdet, tun wir alles, was in unserer Macht steht, um euch beizustehen“, laute ihre Botschaft an die „Queere Community“, so Kiziltepe. „Wir werden gemeinsam mit euch Haltung und klare Kante zeigen.“
Auch das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf hat sich hinter die Pride-Parade gestellt. Man freue sich, die LGBTIQ-Community in dem Bezirk willkommen zu heißen, hieß es in einer Erklärung des Bezirksamts. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Rechtsextreme versuchen, die Sichtbarkeit und den Protest der queeren Community durch Einschüchterung zu untergraben“, schreibt das Bezirksamt in der Erklärung.
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf: „Rechtsextreme Bedrohung dulden wir nicht“
„Wir setzen uns dafür ein, dass von den zuständigen Behörden – insbesondere der Berliner Polizei – ein wirkungsvolles Sicherheitskonzept umgesetzt wird“, teilte das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf weiter mit. „Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ‚Marzahn Pride‘ sollen sich auf dem Weg zur Parade, während der Veranstaltung und auch danach sicher und geschützt fühlen. Rechtsextreme Bedrohung dulden wir nicht.“ Neben Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) haben auch die Bezirksstadträte die Erklärung unterzeichnet.
Wie aus dem Berliner Register für angemeldete Versammlungen hervorgeht, soll die Demonstration „Gegen Identitätsverwirrung und Genderpropaganda“ entlang der Route der 6. Marzahn Pride verlaufen - zur gleichen Zeit. Ob die rechtsextreme Demonstration am angemeldeten Ort stattfinden könne und wie die Polizei sich vorbereite, sei noch unklar, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Die Einsatzbesprechungen liefen noch.


